Seit Tagen überschlagen sich die Meldungen zum verheerenden Waldbrand in der sächsischen und böhmischen Schweiz. Auch Blick.de erreichten zahlreiche Angebote und Pressemeldungen. Am Dienstag entschieden wir uns, uns selbst ein Bild von dem Geschehen vor Ort zu machen und unseren Reporter loszuschicken.
Dienstag: Live-Bericht von einer Tankstelle in Hrensko
Unser Reporter machte sich auf den Weg nach Bad Schandau. Schon von der Autobahn aus waren die großen Rauchwolken zu sehen. An einem Parkplatz gegenüber einer Tankstelle in Hrensko, dem Grenzort zu Bad Schandau, berichtete er live via Facebook von den Hubschraubereinsätzen. Der Wald direkt hinter der Tankstelle und dem Ort Hrensko brannte lichterloh. Auf den Drohnenfotos sieht man das ganze Ausmaß.
Die Zusammenarbeit mit den Behörden und Einsatzkräften vor Ort klappte hervorragend. Selbst die Fahrt in den Nebenort Janov war problemlos für unseren Reporter - mit Abstimmung der Polizei - möglich. Es war dunkel und man erkannte die Glutnester und Brandstellen im Wald. Wahnsinn und unvorstellbar auch für unseren erfahren Blaulichtreporter. Um Mitternacht ging es wieder nach Hause. Am Mittwoch wollte er erneut aus Hrensko berichten, die Löscharbeiten wurden mit acht Hubschraubern fortgesetzt. Blick wollte wissen, wie es um den Ort Hrensko, aber auch die Nachbarorte bestellt ist.
Mittwoch: keine Rauchwolken mehr am Himmel
Kurz vor der Autobahnabfahrt war unser Reporter verwundert, keine Rauchwolken waren am Himmel zu sehen. Auch in der Stadt Bad Schandau, wo den Tag zuvor die Rauchwolken kilometerweit zu sehen waren, nichts. Von den großen Waldbränden war nichts mehr zu sehen. Abrückende Polizei und Feuerwehrkräfte kamen ihm entgegen.
Tschechien lässt deutsche Presse nicht mehr rein
Vor Ort auf deutscher Seite erfuhr er von Behörden, dass der Waldbrand unter Kontrolle sei, lediglich Restlöscharbeiten, die sich noch Tage hinziehen würden, seien übrig. Auch die tschechischen Behörden vermelden, dass man soweit alles unter Kontrolle habe. An der Grenze dann das Erwachen: Die Polizei ließ keinen mehr mit den Worten "german press not allowed, go back home, road closed" rein. Auf Nachfrage, warum 500 Meter weiter aber die tschechischen Kamerateams mit Ü-Wagen stehen und fleißig berichten während doch Presse nicht erlaubt ist, droht man mit Verhaftung und man solle endlich fahren. Mit 70 Kilometer Umweg über Sebnitz ging es Richtung Janov. Unser Reporter wollte sehen, was passiert und wie es nun in der Region aussieht. Doch auch hier traf er auf Straßensperren. Und immer wieder sah er Autos von tschechischen Medienvertretern, die ohne Probleme sämtliche Sperren passieren duften.
Feuerwehrcamp gibt Einblick: mehr Rauch als Flammen
Es war uns nicht möglich einen Überblick zu bekommen - so wie einen Tag zuvor. Durch Kontakte gelang es unserem Reporter aber in ein Feuerwehrcamp zu gelangen, unweit der Brandherde des Vortags. Hier herrschte entspannte Stimmung. Die Vergleiche der Drohnenaufnahmen vom Vortag bestätigten aber die übereinstimmende Meldung. Mehr Rauch als Feuer und Flammen. Man sieht vereinzelt kleine Brände, die gerade entstehen, aber eine Großteil der Fläche ist bereits gelöscht und nur noch Rauch zieht aus dem großen Waldgebiet.
Drohnenbilder geben Aufschluss
Die Medien berichten heute (Donnerstag) sehr unterschiedlich. Von Feuer unter Kontrolle bis hin zur dramatischen Verschlimmerung ist alles dabei. Wie die Lage allerdings nun tatsächlich ist, ließ sich für uns vor Ort nicht einwandfrei feststellen. Vergleicht man aber die Drohnenbilder der zwei Tage, kann man deutlich erkennen, es scheint zum großen Teil alles unter Kontrolle zu sein.
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