Bund und Länder haben sich am Donnerstag auf die Einführung eines bundesweit geltenden ÖPNV-Tickets für 49 Euro geeinigt. Dieses Ticket soll papierlos sein und eine monatliche Kündigung ermöglichen. Der Bund stellt dafür ab 2023 insgesamt 1,5 Milliarden Euro jährlich zur Verfügung. Die Länder sind zur Kofinanzierung bereit, stellen dafür jedoch eine Bedingung: Sie wollen generell mehr Geld vom Bund für die Finanzierung des Nahverkehrs. Die Verkehrsministerkonferenz erwartet von der anstehenden Ministerpräsidentenkonferenz und der Bundesregierung, dass sie die dafür erforderlichen Beschlüsse fasst.
Erhöhung der Grundfinanzierung gefordert
Es gehe um die Stabilisierung und Sicherung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Deshalb müsse die Ministerpräsidentenkonferenz mit dem Bund auch die notwendige Erhöhung der Grundfinanzierung des ÖPNV, die Erhöhung der sogenannten Regionalisierungsmittel, vereinbaren, erklärt Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig. "Das ist die zwingende Voraussetzung für ein kostengünstiges deutschlandweit gültiges Ticket, denn was nützt ein preiswertes Ticket, wenn der Bus nicht fährt?"
"Digitalisierung vorantreiben"
Dulig weiter: "Trotz unterschiedlicher Positionen haben wir Länder uns bei der Verkehrsministerkonferenz auf die Konditionen für ein mögliches Nachfolgeticket des 9-Euro-Tickets geeinigt. Unser gemeinsamer Vorschlag ist ein möglicher Einstiegspreis von 49 Euro pro Monat in einem monatlich kündbaren Abonnement. Es soll ein papierloses Ticket sein, denn wir wollen die Digitalisierung vorantreiben aber trotzdem einen barrierefreien Zugang sichern. Dies auch für Menschen, die ohne Handy unterwegs sind. Das war ein harter Weg, aber es ist gelungen."