Teilerfolge beim "Semi-Heimrennen"

MOTORSPORT Most war für Sachsen-Racer und Fans anlässlich des dritten IDM-Saisonlaufes eine Reise wert

Most / CZE. 

Most / CZE. Der dritte Saisonlauf der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) im grenznahen nordtschechischen Most ist Geschichte und endete für die der sächsischen Fahrerinnen und Fahrer zumindest mit Teilerfolgen.

Doppelte Rennaction mit Spannungsdoppelpack bis zum Schluss

In der IDM-Top-Klasse, der IDM Superbike, gingen ursprünglich gleich fünf Sachsen an den Start. Das erste Rennen gewann der Ukrainer Ilya Mikalchick, nachdem sich sein Hauptwidersacher um den Sieg, der Este Hannes Soomer, in der letzten Runde per Sturz verabschiedet hatte. So rückten der Vorjahresmeister Florian Alt aus Engelskirchen in Nordrhein-Westfalen und Jan-Ole Jähnig aus Nobitz bei Altenburg auf die Plätze zwei und drei vor. Des Drittplatzierten Teamkollege beim Pirnaer Team GERT56, Toni Finsterbusch aus Krostitz, war am Rennbeginn ebenfalls ganz vorn mit dabei, musste allerdings einmal ohne nennenswerte Bremswirkung in den Notausgang und fiel dadurch ans Ende des Feldes zurück. Seine Aufholjagd brachte ihn immerhin bis auf den zehnten Rang wieder nach vorn. Der Arnsdorfer Kevin Orgis wurde unmittelbar vorm Hohenstein-Ernstthaler Max Enderlein 15., doch da vor ihnen ein nichtpunktberechtigter Gaststarter ins Ziel kam, durften sich beide über weitere Meisterschaftspunkte (bis Platz 15) freuen. Ebenso lediglich als Gastfahrer am Start war der weitere Hohenstein-Ernstthaler Moritz Jenkner. Er trat zur Überbrückung der knapp zweimonatigen Rennpause seiner eigentlichen Serie Pro Superstock 1000 mit seiner vergleichsweise "zahmen" BMW lediglich zu Übungszwecken an und beendete den ersten Lauf von 29 gestarteten Fahrern als 20. noch vor vier regulären IDM-Superbikern. Kevin Orgis jüngerer Bruder Leon gehörte zu den Sturzopfern der ersten Runde. Schlimmer war noch, dass er mangels genügend Ersatzteilen den zweiten Lauf gar nicht in Angriff nehmen konnte.

Bei diesem rangelten Ilya Mikhalchik und Florian Alt nach mehreren Führungswechseln bis zum Schluss um den Sieg, wobei sich der Deutsche durchsetzen konnte. Diesmal lief bei Hannes Soomer aller halbwegs normal, sodass er sich über Rang drei freuen konnte. Toni Finsterbusch wurde Vierter und Max Enderlein schaffte es diesmal auch ohne Schützenhilfe in die Punkte, und zwar als Elfter deutlich. Moritz Jenkner wiederholte seinen 20. Platz vom ersten Lauf und Kevin Orgis gab mit Armpump (Muskelverhärtung in den Unterarmen) auf.

Sächsisches Dopplel-Aus

Nichts zu holen gab es heute für unsere beiden sächsischen Starter in der Klasse IDM Supersport. Nachdem der Dresdner Lennox Lehmann und Marvin Siebdrath aus Wildenfels im ersten Rennen am Samstagnachmittag die Plätze vier und elf einfuhren, stürzten sie heute gemeinsam bereits in der dritten Rennrunde infolge eines mutmaßlichen technischen Defekts an Lennox Lehmanns Bike.

Das Rennen gewann, wie am Vortag, der Österreicher Andreas Kofler.

Auch dem Ex-Neukirchener Phillip Tonn, der seit einigen Jahren in Mattstedt in Thüringen zu Hause ist, klebte das Pech an den Stiefeln. Am Samstag wurde er schuldloses Opfer eines kleinen Massencrashs in der ersten Kurve und am Sonntag kam er nach einem neuerlichen, diesmal selbst verschuldeten Sturz nicht über den 13. und damit letzten Platz hinaus.

Wenigstens noch zwei Pokale fanden den Weg nach Sachsen

Das unterhaltsame weil bis zum Schluss spannende Rennen zur Sidecar-Weltmeisterschaft 2024 sah die gleichen drei Gespannpaarungen auf den ersten drei Plätzen wie am Vortag. Es gewannen der Schweizer Ex-Weltmeister Markus Schlosser und sein Beifahrer Luca Schmidt aus Thüringen vor dem britisch-französischen Duo Harry Payne/Kevin Rousseau sowie dem rein britischen (was sonst?) Brüderpaar Sam und Tom Christie. Die Clubmitglieder des AMC Sachsenring, Lennard Göttlich/Lucas Krieg aus Eibau bzw. Hohenstein-Ernstthal, schnappten sich in der letzten Runde den neunten Gesamtrang, sodass sie anschließend als Dritte der inkludierten IDM-Wertung zur Siegerehrung gerufen wurden.

Und noch ein dritter Rang

Nachdem Lennard Göttlichs jüngere Schwester Smilla im gestrigen Rennen zum KTM Junior Cup starke Dritte geworden war, schied sie heute per Sturz in der ersten Runde aus.

Das abschließende Rennen des Tages, respektive des Wochenendes, war den Piloten des Northern Talent Cup (NTC) vorbehalten. Auch dieses gewann der Belgier Jurrien van Crugten vor dem Österreicher Tobias Kitzbichler, doch den dritten Rang sicherte sich diesmal Richard Irmscher aus Lichtenau. Am Samstag war er in Führung liegend gestürzt, doch nun konnte er diese Scharte praktisch umgehend wieder auswetzen. Der Plauener Ben Wiegner blieb als 17. ohne Punkte.

Das nächste IDM-Rennen steht vom 26. bis 28. Juli auf dem Schleizer Dreieck auf dem Programm und ist kurz hinter der sächsisch-thüringischen Grenze erneut ein "Semi-Heimspiel" für unsere Protagonisten.

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