Auch in der 6. Verhandlungsrunde gab es kein Ergebnis. Die Arbeitgeber verweigern weiterhin die Vereinbarung eines "Sachsenzuschlages", um die Einkommensdifferenz der 40.000 sächsischen Großhandelsbeschäftigten gegenüber den benachbarten Bundesländern abzubauen.
verdi Vertreter sind empört
"In der aktuellen Situation die Tarifverhandlungen abzubrechen ist eine Sauerei. Wo bleibt die Wertschätzung für die tägliche Leistung der Kolleg*innen. Die Beschäftigten im Großhandel gehen täglich zur Arbeit, trotz der Sorge sich zu infizieren. Sie wissen, wie wichtig ihre Arbeit ist, damit die Versorgung mit Lebensmitteln, Medikamenten, Baustoffen usw. trotz Corona weiter sichergestellt ist", so verdi Verhandlungsführer Jörg Lauenroth-Mago.
"Dieses Verhalten provoziert weitere Arbeitskämpfe auch in der Vorweihnachtszeit", sagt verdi Streikleiterin Andrea Busch.
"Seit über 10 Jahren thematisieren wir die Ost-West-Angleichung. Mittlerweile sind die Einkommensunterschiede gegenüber den Westbundesländern, aber auch benachbarten Bundesländern wie Sachsen-Anhalt und Brandenburg weitergewachsen. Diese Diskriminierung muss beendet werden", so Lauenroth-Mago. "Die Menschen in Sachsen haben ein Anrecht auf gleiche Bezahlung. Ihre Arbeit ist genau so wertvoll wie in den benachbarten Bundesländern", so Lauenroth-Mago.
"Neben der Erhöhung von 3 % und 1,7 % fordern wir einen Sachsenzuschlag, um die Lohndifferenz abzubauen. Mit einer erneuten Vertröstung lassen wir uns nicht abspeisen."
Die Verhandlungen sollen nun auf Vorschlag der Arbeitgeber am 24. Januar 2022 fortgesetzt werden. "Wir empfinden diesen Termin als viel zu spät, die Beschäftigten wollen endlich ein faires Ergebnis", so Andrea Busch abschließend.