Nach dem Ende der Produktion von Solarmodulen und Batteriespeichern in Dresden will sich Solarwatt künftig auf das Angebot von Komplettlösungen für die Energieversorgung konzentrieren. Dabei sollen die Bereiche Strom, Wärme und Mobilität in einem System zusammengeführt werden, wie Geschäftsführer Benjamin Frank in Dresden erläuterte. "Wir entwickeln uns von einem Industrieunternehmen hin zu einem Lösungsanbieter", sagte er.
Unter dem Namen "Solarwatt Home" will das Unternehmen künftig ein Produktpaket anbieten, das die notwendigen Komponenten für die Energieversorgung verbindet. Darin enthalten sind Solarpaneele, Wechselrichter, Batteriespeicher, Wandladestationen für E-Autos und ein Hardwaremanager. Die Versorgung soll durch das System mit der zum jeweiligen Zeitpunkt günstigsten Energie erfolgen. Mithilfe künstlicher Intelligenz werde berechnet, wie die Energie aus der Solaranlage eingesetzt wird und wann bestenfalls Strom aus dem Netz dazugekauft werden sollte, erläuterte Produktchef Peter Bachmann.
Hergestellt werden die Produkte von Auftragsfertigern in Asien. Man arbeite dort mit Partnern zusammen, die den eigenen Qualitäts- und Entwicklungsstandards entsprechen, so Frank.
Solarwatt baut 500 Stellen ab
Mit der neuen Strategie geht ein weitgehender Stellenabbau einher. Frank sprach von einem Jahr der Transformation. Von 850 Mitarbeitern, die Solarwatt 2023 weltweit beschäftigte, sollen 2025 nur noch 350 Mitarbeiter übrig bleiben - des entspricht einem Abbau von fast 60 Prozent der Arbeitsplätze. Zuletzt hatte das Unternehmen angekündigt, die Belegschaft in Deutschland von 650 auf 500 Mitarbeiter zu verringern.
"Wir mussten tiefer einschneiden, als wir uns das Mitte des Jahres noch vorgestellt hatten", sagte Frank. Die Hälfte der wegfallenden Stellen betrifft den Angaben zufolge die Produktion, der Rest verteilt sich auf alle Unternehmensbereiche.
Das Dresdner Unternehmen wurde 1993 gegründet. Eigenen Angaben zufolge hat Solarwatt in Europa mehr als 700.000 Photovoltaikanlagen installiert, einen Großteil davon in Deutschland. Nachdem der Umsatz 2023 noch 330 Millionen Euro betragen hatte, rechnet das Unternehmen laut Frank für das aktuelle Jahr mit 130 Millionen Euro und für 2025 mit 150 Millionen Euro. Die Produktion von Solarmodulen und Batterien in Dresden wurde in diesem Jahr eingestellt.
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