Gesundheitspolitische Themen sind in diesen Tagen präsent wie nie. Auch das Apothekenwesen scheint durch die Corona-Krise verstärkt unter Druck, mit Problemen, die ein Apotheker nun in einem offenen Brief an den Ministerpräsidenten Michael Kretschmer in Worte fasst:
"Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Kretschmer, ich wende mich an Sie mit der Bitte, sich folgenden Forderungen aufgrund der Notlage durch die Corona-Pandemie dringlichst anzunehmen [...]", schreibt Jürgen Hoffmann, ein Apotheker aus Burgstädt.
Hoffmann spricht in dem Brief drei Belange an, um deren Klärung er den Ministerpräsidenten bittet:
1. Vergütung von Botendiensten durch Apotheken, da Apotheken insbesondere durch das ältere Apotheken-Klientel verstärkt auf Botendienste angewiesen sind. Er fordert hier eine Vergütung von 3,00€/ Person.
2. Aussetzung der Rabattverträge ohne bürokratische Barrieren, ausgelöst durch Lieferengpässe. Er verweist hier insbesondere auf eine bereits gestartete Petition, die Produktion der Arzneimittel wieder zurück nach Europa zu holen. Außerdem sollen Rabattverträge, die Krankenkassen mit Pharmafirmen ausgehandelt haben, ausgesetzt werden. Dadruch soll das stark gedrückte Preisniveau wieder angehoben werden, um die Produktion in Europa wieder attraktiver zu machen.
3. Befugnis für Apotheker Teilrezepte auszustellen, vor allem bedingt durch die Tatsache, dass oft Teile eines Rezeptes nicht verfügbar sind, bzw. dem Patienten nachgeliefert werden. Der Apotheker kann ein Rezept jedoch erst abrechnen, wenn alle Rezeptposten erfüllt sind.
Der offene Brief macht nunmehr eine weitere Konsequenz der Krise deutlich. Neben dem Apothekerwesen sind derzeit viele Branchen in einer nie dagewesenen Notlage. Ein weiteres Beispiel dafür, dass die Abhängigkeit von ausländischen Produktionen und Verträgen in sich zuspitzenden Ausnahmesituationen Probleme bereiten kann.
"Ich hoffe auf eine schnelle Antwort und vor allem unbürokratische und zügige Umsetzung der Forderungen. Wir befinden uns in einem absoluten Ausnahmezustand, wo es eilige Lösungen bedarf, um die Versorgung der Bevölkerung mit Medikamenten bestmöglich sicher zu stellen.", formuliert Arzneimittelhändler Hoffmann mit Nachdruck.
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