Hockenheim. Am gestrigen Dienstag sowie heutigen Mittwoch begann für die sächsischen Autorennfahrer Maximilian Paul, Simon Connor Primm und Jonas Greif deren Rennsaison 2024 richtig. Bei den offiziellen Testfahrten der DTM sowie des ADAC GT Masters in Hockenheim trafen sie zur ersten Standortbestimmung der neuen Saison auf fast ihre gesamte diesjährige Konkurrenz. Während der Dresdner Maximilian Paul seine erste komplette DTM-Saison in Angriff nehmen wird, haben Simon Connor Primm aus Großschirma und Jonas Greif aus Coswig nun ihre erste Saison im ADAC GT Masters vor der Brust.
Markenvielfalt verspricht Spannung
Vom 26. bis 28. April startet die DTM in der Motorsport Arena Oschersleben in ihre Saison 2024. Diese wird ein besondere werden, denn die einstige Vorzeige-Tourenwagen-Serie und heute mit über 550 PS starken GT3-Fahrzeugen bestückte Meisterschaft feiert in diesem Jahr ihr 40-jähriges Bestehen. 20 Autos bzw. Piloten aus elf Teams werden die (nächste) Jubiläumssaison eröffnen. Damit ist das Starterfeld zwar etwas kleiner als im Vorjahr, doch da mit McLaren eine weitere Marke hinzukam, sind nun sogar sieben Hersteller (Audi, BMW, Ferrari, Lamborghini, McLaren, Mercedes-AMG und Porsche) vertreten. Das gab es in der DTM zuletzt 1987. Über die Hälfte des Fahrerfeldes verbuchte bereits Siege oder Podestplätze in der DTM und von den Top-10 2023 gehen neun Piloten wieder an den Start. Somit darf man wieder eine spannende Saison erwarten. Nach dem Saisonauftakt in der Magdeburger Börde stehen sieben weitere Rennwochenenden auf dem Programm. Als drittletzte Station steht vom 6. bis 8. September der Sachsenring auf dem Programm. Als neuen Service für die Rennbesucher gibt es in diesem Jahr eine neue DTM-App, die als Orientierungshilfe für die Fans vor Ort dienen soll. Dazu sagte der ADAC-Motorsport-Chef Thomas Voss bei der gleichzeitig stattfindenden Eröffnungspressekonferenz: "Die Zuschauer vor Ort liegen mir persönlich sowie auch dem ADAC sehr am Herzen." Passend dazu konnte er vermelden, dass die Vorverkaufszahlen bei jedem Veranstalter aktuell 20 bis 25 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreszeitpunkt liegen.
Rundenschrubben im Badischen Motodrom
Als Titelverteidiger geht der Österreicher Thomas Preining erneut in einem Porsche 911 GT3-R 992 vom Team Manthey EMA auf Punktejagd. Er belegte am Ende der zweitägigen Tests in Hohenstein-Ernstthals Partnerstadt in der nicht überzubewertenden Gesamtwertung den fünften Rang. Schnellster war Rene Rast in einem BMW M4 GT3 vom Team Schubert Motorsport aus Oscherseben. Maximilian Paul, der bei seinem DTM-Gaststart 2023 im strömenden Regen auf dem Nürburgring überraschend triumphieren konnte, wurde mit einem ausgeliehenen Lamborghini Huracan GT3 EVO 2 auf der kumulierten Abschluss-Zeitenliste auf dem 17. Platz notiert. Dazu sei angemerkt, dass die vier Lambos auf Grund des aktuellen aber regelmäßig veränderbaren technischen Reglements zunächst auf den hinteren Plätzen zu finden waren. Zudem war sein Einsatzfahrzeug, welches der 24-Jährige mit seinem eigenen, von ihm und seinem Vater geführten Team Paul Motorsport an den Start bringen wird, für den Hockenheim-Test noch nicht verfügbar.
Sachsen-Youngster im Masters
In einem nahezu baugleichen Lambo treten ebenfalls in Farben des Teams Paul Motorsport der 19-Jährige Simon Connor Primm aus Großschirma und der drei Jahre ältere Jonas Greif aus Coswig (bei Dresden) im ADAC GT Masters an. Während in der DTM ein Fahrer pro Auto auf sich allein gestellt ist, werden die Rennen des ADAC GT Masters erneut als Teamsport mit einem Fahrer-Duo und Pilotenwechsel zur Mitte der einstündigen Rennen ausgetragen. Wie sich die beiden sächsischen Neueinsteiger (Simon Connor Primm steigt aus der GT-Nachwuchsserie ADAC GT4 Germany auf und Jonas Greif wechselte vom Porsche Carrera Cup Deutschland ins Masters) im mindestens 16 Fahrerpaarungen umfassenden Feld schlagen werden, wird sich zeigen. Dass sie bei den offiziellen Testfahrten mit den gleichen Problemen zu kämpfen hatten, wie Maximilian Paul, lag auf der Hand. Wegen einer defekten Kupplung konnten sie obendrein den letzten Turn, bei dem die schnellsten Runden gedreht wurden, nicht mehr bestreiten.