Region. Am heutigen Montag fanden erneut in verschiedenen Städten in Sachsen Proteste gegen die Corona-Maßnahmen und die Sächsische Corona-Notfallverordnung statt.
So waren in Freiberg trotz angepasster Notfallverordnung wieder hunderte Menschen in der Innenstadt unterwegs. Nachdem vor einer Woche die Beamten versuchten den Innenstadtbereich zu schützen, konnten heute die Demonstranten ungehindert durch die Altstadt laufen. Nach ersten Angaben vor Ort waren auch Kinder bei den Protesten vor Ort. Auch in Marienberg fand ein stiller Protest statt. Auch hier konnten die Beamten nur zuschauen. Nach Informationen vor Ort sei es jedoch friedlich geblieben.
Hinweisen auf gesetzliche Bestimmungen
In Chemnitz gingen ebenfalls Gegner der Coronamaßnahmen Chemnitz auf die Straße, um gegen die Coronaregeln der Sächsischen Corona- Notfallverordnung zu protestieren. Einsatzkräfte der Polizei waren vor Ort, verhinderten einen Aufmarsch und unterbanden die Möglichkeit, geschlossen zu marschieren.Die Polizei beobachtet die Protestanten und weist auf gesetzliche Bestimmungen hin. Am Rathaus wurden Kerzen aufgestellt.
Proteste in Lichtenstein und Hohenstein
In der Lichtensteiner Innenstadt versammelten sich ebenfalls Protestanten. Einige Bürger hatten Kerzen in den Händen, so die ersten Informationen vor Ort. Zudem sei viel Polizei im Einsatz gewesen. Ebenso gingen in Hohenstein-Ernstthal Menschen auf die Straße, um gegen die Maßnahmen zu demonstrieren. Treffpunkt war dabei der Altmarkt.
Mehrere Einsätze in verschiedenen Städten
Aufgrund der zu erwartenden unzulässigen Versammlungen in mehreren Städten und Gemeinden im Zuständigkeitsbereich führte die Polizeidirektion Chemnitz gestern abermals mehrere Einsätze durch. Dabei ging es vorrangig um die Durchsetzung der Sächsischen Corona-Notfall-Verordnung sowie in Einzelfällen um den Schutz ordnungsgemäß angezeigter Versammlungen, die jeweils mit nicht mehr als zehn Teilnehmern stattfinden durften. Unterstützung erfuhr die hiesige Polizeidienststelle am heutigen Tag durch die sächsische Bereitschaftspolizei sowie die Bundespolizei.
Ausgehend vom Schillerplatz in Chemnitz liefen gegen 18 Uhr etwa 70 Personen in Kleinstgruppen die Straße der Nationen in Richtung Stadtzentrum entlang. Durch Sperren hielten die Polizisten die Gruppen zunächst auf, wiesen sie auf die Einhaltung der Corona-Notfall-Verordnung hin und erreichten dadurch, dass sich die Personen weiter zerstreuten. Im weiteren Verlauf konnten die Einsatzkräfte in der Spitze etwa 150 Personen in losen Gruppen im Bereich zwischen Neumarkt und Stadthallenpark feststellen. Zu einem geschlossener Verband bzw. Aufzug kam es angesichts der Polizeipräsenz jedoch nicht.
Freiberg
In Freiberg sammelten sich gestern Abend gegen 18 Uhr an mehreren Stellen größere Personengruppen und liefen in der Folge los. Zum einen kamen am Bebelplatz rund 250 Menschen zusammen, die sich anschließend über die Wallstraße in die Innenstadt begaben. Zum anderen versammelten sich in der Frauensteiner Straße etwa 100 Personen sowie im Bereich des Forstweges nochmals zirka 50 Menschen. Diese beiden Gruppierungen vereinten sich offenbar an der Beuststraße und liefen anschließend über die Olbernhauer Straße und die Maxim-Gorki-Straße zum Forstweg. Beim Versuch des Aufstoppens, zerstreuten sich die Personen zunächst. Teilgruppen waren anschließend im Stadtgebiet unterwegs, liefen jedoch bei Eintreffen von Einsatzkräften auseinander. Eine weitere größere Gruppe, vermutlich auch mit Personen die vom Bebelplatz in die Innenstadt liefen, wurde zunächst am Meißner Ring festgestellt und sollte im weiteren Verlauf im Bereich Heinrich-Heine-Straße gestoppt werden. Die Personen wichen den Einsatzkräften aus und begaben sich in Richtung Schloßplatz. Beim erneuten Versuch die Gruppierung aufzustoppen, zerstreuten sie sich. Gegen 19.45 Uhr waren kaum noch relevante Personenbewegungen festzustellen.
Frankenberg
Auch in Frankenberg trugen etwa 80 Personen ihren Protest gegen die Corona-Maßnahmen auf die Straße. Sie liefen vom Marktplatz als Aufzug los und wurden von den Einsatzkräften gegen 18.25 Uhr in der Straße Baderberg gestoppt. Nach mehreren Lautsprecherdurchsagen vereinzelten sich die Personen, wobei einige von ihnen nach wenigen Minuten nochmals versuchten, sich auf dem Markt zu versammeln. Auch dies unterbanden die Beamten durch offensive Ansprachen und mussten in der Folge mindestens fünf Ordnungswidrigkeiten ahnden.
Mittweida
In Mittweida liefen in der Spitze etwa 140 Personen vom Markt in Richtung des örtlichen Krankenhauses, wo einige Teilnehmer des Aufzuges Kerzen abstellten. Eingesetzte Polizisten errichteten daraufhin eine Wagensperre im Bereich der Weberstraße, woraufhin sich die Personen in kleinen Gruppen über die Chemnitzer Straße, Burgstädter Straße und weitere Nebenstraßen entfernten. Zu nochmaligen Versuchen, einen unzulässigen Aufzug durchzuführen, kam es angesichts der Polizeipräsenz nicht.
Oelsnitz/Erzgebirge
Bis zu 180 Personen in der Spitze kamen in Oelsnitz/Erzgebirge zusammen und führten gegen 19.30 Uhr verbotenerweise einen Aufzug durch das Stadtgebiet durch. Die zur Verfügung stehenden Einsatzkräfte dokumentierten dies, um im Nachgang Identitäten der Teilnehmer feststellen zu können und entsprechende Anzeigen zu fertigen.
Zwönitz
In bewährter Manier verhinderten Polizisten in Zwönitz, dass sich Teilnehmer eines Corona-Protestzuges auf dem Markt sammeln konnten. Wie in den Vorwochen wurden dort die relevanten Zugangspunkte durch Sperren blockiert. Gegen 19.20 Uhr konnten die Einsatzkräfte in der Neue Straße rund 100 Personen feststellen, die offenkundig einen unzulässigen Aufzug durchführen wollten. Mit Erscheinen der Beamten teilte sich diese größere Gruppe auf und lief in kleineren Gruppen davon. Zu weiteren Versuchen, einen Aufzug in Zwönitz durchzuführen, kam es bis gegen 20.20 Uhr nicht.
Insgesamt gut 500 Polizisten waren heute in die Einsatzlagen im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Chemnitz eingebunden.
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