Deutsch-Tschechisches Projekt will Elbauen reanimieren

Naturschutz Der Mensch hat die Lebensräume entlang der Elbe stark verändert. Auenwälder und Feuchtwiesen sind nur noch fragmentarisch vorhanden. Die Artenvielfalt schwindet. Damit soll nun Schluss sein.

Dresden. 

Naturschützer aus Deutschland und Tschechien wollen den Elbauen zwischen Dresden und Litoměřice neues Leben einhauchen. "Wir setzen uns für den Erhalt und die Wiederherstellung von Lebensräumen und die Förderung der biologischen Vielfalt entlang der Elbe ein", erklärte der Biologe Victor Geißler. Deshalb pflanze man für Auen typische Baum- und Pflanzenarten an, bekämpfe invasive Arten und unterstütze bedrohte Tierarten.

Seltene Tierarten sollen neuen Lebensraum bekommen

An dem Projekt ist neben dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Dresden und der Ortsgruppe Dresden-Neustadt des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) auch der Tschechische Bund für Naturschutz beteiligt. Die ersten Arbeitseinsätze haben bereits stattgefunden, zahlreiche weitere sollen folgen, hieß es. Dabei sollen vor allem Schwarzpappeln, Feld-Mannstreu, Fluss-Greiskraut und Gottes-Gnadenkraut in den Boden kommen. Zugleich möchte man seltenen Tierarten dort ein Habitat geben. 

"Der zweite Schwerpunkt des Projekts liegt darauf, Bewusstsein in der Öffentlichkeit zu schaffen und Wissen zu vermitteln. Dies soll durch Workshops, Vorträge, ein Umweltbildungscamp und grenzüberschreitende Veranstaltungen erreicht werden", teilte der BUND weiter mit. Es gehe auch darum zu verstehen, dass gesunde Flussauen als "Nieren der Landschaft" fungieren, wie das Bundesamt für Naturschutz es zusammenfasst. In den Flussauen finde die Nähr- und Schadstoff-Filterung des Wassers statt. 

Naturschützer suchen Mitstreiter für den Schutz der Auen

Nach den Worten von Geißler leisten intakte Auen einen erheblichen Beitrag zur Reinhaltung der Gewässer und des Trinkwassers. "Zuletzt ist es ein wichtiges Anliegen, die Elbauen als Erholungsraum dauerhaft zu erhalten. Es ist nachgewiesen, dass der Erholungswert eines Gebiets umso höher ist, je größer die Artenvielfalt ist." Das Projekt soll noch bis Ende März 2027 laufen und wird von der Europäischen Union gefördert. Wer mitmachen will, ist willkommen. Über Arbeitseinsätze informiert der BUND auf seiner Website.



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