Die Müllberge vom Weihnachtsfest sind weg, da hüpft uns auch schon Ostern entgegen. An den Feiertagen werden wohl nicht nur die Osternester wieder randvoll sein, auch die Mülltonnen haben allerhand zu tragen. Doch das muss nicht sein! Mit etwas Umsicht können wir zum Osterfest auch der Umwelt etwas Gutes tun. Unsere Tipps für nachhaltige Ostern:
Etwas teurer, aber fair
Schokoladenosterhasen, Eier mit Likörfüllung, Pralinen - beim Naschen gehts schon los: Wer beim Kauf von Schokolade darauf achtet, dass diese fair gehandelt wurde und Bio-Qualität mitbringt, feiert schonmal deutlich nachhaltiger. Die entsprechenden Siegel auf der Verpackung helfen dabei, die faire Schokolade im Sortiment zu finden. Die hat zwar ihren Preis, aber nur so lassen sich Armut und Menschenrechtsverletzungen in der Kakao-Lieferkette beenden. Das aktuelle Kakao-Barometer von 2020 belegt, dass die weit verbreitete Armut von Kakaobauern und -bäuerinnen fortbesteht, ausbeuterische Kinderarbeit zugenommen hat und die Entwaldung fortschreitet. Grund genug, in Zukunft mehr auf die Fairtrade-Siegel zu achten. Bio-Schokolade ist zudem gesünder, weil sie aus ökologischer Landwirtschaft stammt, die umweltfreundlicher und ohne Gentechnik oder Pestizide arbeitet.
Geht es noch umweltfreundlicher? Ja, und zwar mit veganer Schokolade, die ganz ohne tierische Produkte wie Milch auskommt. Schließlich trägt Massentierhaltung zu Umweltproblemen wie Treibhausgasen, Luft- und Bodenverschmutzung sowie der Rodung von Regenwäldern bei.
Augen auf beim Eierkauf
Beim Kauf der Eier für Ostern gilt ebenso wie bei der Schokolade: lieber bio. Denn Bio-Betriebe setzen weniger umweltschädliche Substanzen ein und sparen Ressourcen. Zudem haben Legehennen in der Bio-Haltung mehr Platz, die Gruppen sind kleiner. Wichtig: Die Eier von freilaufenden Hühnern sind noch lange keine Bio-Eier! Der größte Unterschied zwischen dem Bio-Ei und dem konventionellen Ei von freilaufenden Hühnern liegt in der Fütterung der Hennen: Im konventionellen Bereich werden dem Futter der Legehennen oft künstliche Farbpigmente zugesetzt. So kommt eine intensiv orange bis lachsfarbene Dotterfarbe zustande, mit der Konsumenten irrtümlich eine besondere Qualität verbinden. Bio-Hennen hingegen bekommen hochwertiges Bio-Futter und haben noch dazu den meisten Auslauf.
Lieber selber färben
Vorsicht ist übrigens bei bereits gefärbten Eiern aus dem Handel geboten. In den vorgekochten, bunten Eiern stecken oft Azofarbstoffe, die zwar zugelassen, aber höchst umstritten sind. Die Ausgangsverbindung Anilin steht schon lange in Verdacht, Krebs auszulösen. Untersuchungen haben ergeben, dass fast die Hälfte aller Kindersüßigkeiten Azofarbstoffe enthalten. Damit wir und unsere Kinder zu Ostern nicht noch mehr davon aufnehmen, färben wir die Eier am besten selbst - mit einfachen Mitteln wie Spinat oder Kurkuma. Auch Kräuter, Tees und Wurzeln eignen sich zum Selberfärben.
Auf die Verpackung achten
Aufwändige Oster-Verpackungen mit bunten Bildchen sind zwar meist schön anzusehen, doch sie landen am Ende sowieso in der Mülltone. Unsere Umwelt darf dann ausbaden, was wir an Ostern fabriziert haben. Damit weniger Müll entsteht, greift man am besten zu den Süßigkeiten, die durch minimale Umverpackungen weniger Abfall produzieren. Selbiges gilt für Osternester, die als kleine Aufmerksamkeit nicht nur Kinderaugen zum Leuchten bringen. Fertig erhältliche Nester sind meist voll mit künstlichem Ostergras was direkt nach den Feiertagen wieder im Müll landet. Besser ist eine nachhaltige Zero-Waste-Variante: Dazu Körbchen aus Naturmaterialen wie Stroh oder Weidenzweigen kaufen oder am besten selbst zusammenstecken. Ostergras lässt sich übrigens mit weichem Moos oder essbarem Kresseboden ersetzen. Für letzteres die Kresse auf Watte heranziehen und kurz vor dem Verschenken in das Osternest legen. Die eigenen Nester lassen sich zudem mit Naturmaterialien wie Gräser, Blüten und Federn verzieren.