Görlitz. Am Montagmorgen begann am Landgericht Görlitz ein Prozess wegen des Verdachts des Mordes gegen einen Afghanen.
Kundgebung vor Landgericht: Frauen protestieren gegen Femizide
Anlässlich dieses Verbrechens gab es vor dem Landgericht eine Kundgebung der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Gewaltfreies Zuhause und der Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt Ostsachsen. Etwa 30 Frauen folgten dieser Kundgebung. In der Kundgebung, die von 08.30 Uhr bis 10.00 Uhr andauerte, machten die Frauen auf das globale Problem der Femizide aufmerksam. Wie Angelika S., die seit 18 Jahren im Bereich der häuslichen Gewalt tätig ist, mitteilte, vertraute sich das Opfer vor der Tat wegen der häuslichen Gewalt der Beratungsstelle an. Sie selbst wolle den Prozess verfolgen und bei der Urteilsverkündung persönlich dabei sein.
Zum Tatgeschehen
Dem heute 32 Jahre alten Angeklagten Hasib H., der aus Afghanistan stammt, wird zur Last gelegt, am Abend des 11. Juni 2023 im Schlafzimmer der gemeinsamen Plattenbau-Wohnung an der Röderstraße in Radeberg seiner zu dem Zeitpunkt 27 Jahre alten, ebenfalls aus Afghanistan stammenden Ehefrau einen Schal um den Hals gelegt und sie damit solange gedrosselt zu haben, bis sie entsprechend seiner Absicht verstorben sei. Der Mann habe daraufhin noch selbstständig den Rettungsdienst alarmiert, Reanimationsversuche durch die Rettungskräfte blieben vergeblich. Motiv des Angeklagten sei gewesen, dass seine Ehefrau seinen Moral- und Wertevorstellungen nicht mehr gehorchen und sich ihm nicht mehr habe unterordnen wollen. Der Angeklagte wurde am 12. Juni 2023 vorläufig festgenommen und befindet sich seit dem 13. Juni 2023 in Untersuchungshaft.
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