Dresden/Leipzig. Die Landeshauptstadt Dresden und die Stadt Leipzig geben gemeinsam mit der AG "Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz", der GICON®-Großmann Ingenieur Consult GmbH, der WIPS-com GmbH und dem Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie IMW den Start eines wegweisenden, webbasierten CO2-Rechners für die Kulturbranche bekannt: Das E-Tool Kultur. Präsentiert wurde diese deutschlandweit einzigartige Software bei der Veranstaltung "Mit Transparenz zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz" am Mittwoch in der Staatsoperette Dresden.
Ab sofort vollständige CO2-Fußabdrücke für Veranstaltungen und Co. ermitteln
Der innovative und benutzerfreundliche Rechner, der speziell für und mit Kultureinrichtungen aus Leipzig und Dresden entwickelt wurde, ermöglicht nicht nur eine präzise Berechnung der CO2-Äquivalente, sondern ist ab sofort auch dauerhaft und kostenfrei für Kultureinrichtungen und -veranstalter in den beiden Städten zugänglich. Damit haben alle Kultureinrichtungen und -veranstalter in Dresden und Leipzig die Möglichkeit, mithilfe des E-Tools Kultur vollständige CO2-Fußabdrücke zu ermitteln. Weitere Funktionen und Spezifizierungen werden bei Bedarf 2024 umgesetzt. Eine bundesweite Öffnung des webbasierten CO2-Rechners wird angestrebt.
"Bedeutender Schritt für alle Kulturbetriebe"
"Die Entwicklung dieses CO2-Rechners ist ein bedeutender Schritt für alle Kulturbetriebe der Landeshauptstadt Dresden und des Freistaates Sachsen in Dresden sowie der Freien Szene. Er ermöglicht Transparenz in Bezug auf CO2-Emissionen und unterstützt Kultureinrichtungen dabei, anhand der Daten gezielte Maßnahmen zur Reduzierung ihres ökologischen Fußabdrucks zu ergreifen. Dem Kultursektor werden dadurch neue Möglichkeiten für nachhaltiges Handeln eröffnet", sagt Annekatrin Klepsch, Beigeordnete für Kultur, Wissenschaft und Tourismus der Landeshauptstadt Dresden
Bisher gab es kein geeignetes Tool für die Kulturbetriebe
Während für Unternehmen und Privathaushalte diverse kostenfreie Emissionsrechner auf dem Markt sind, gibt es für den Kulturbereich derzeit bislang kein geeignetes, webbasiertes Tool, das die vielfältigen Formate und die zentralen Emissionsquellen der Kulturbetriebe präzise erfasst.
"Der webbasierte CO2-Rechner - E-Tool Kultur - wurde speziell für die Kultur angepasst. Bei der Entwicklung fand ein Beteiligungsprozess inklusive Schulungen und Workshops mit rund 150 Kultureinrichtungen in beiden Städten statt. So ist das Tool einerseits genau auf die Spezifika der Kultur abgestimmt und andererseits bildet es die Emissionen nach globalem Standard, dem GHG-Protokoll ab", sagt Dr. Skadi Jennicke, Bürgermeisterin und Beigeordnete für Kultur der Stadt Leipzig
Dazu äußerte sich auch Falk Wittmann, Projektleiter und Fachbereichsleiter für Energietechnik/-effizienz der GICON®-Großmann Ingenieur Consult GmbH: "Für die präzise Ermittlung der Daten ist es wichtig, dass der CO2-Rechner alle spezifischen Anforderungen des Kulturbereichs abbildet. Erst dann lässt sich für jede Kultureinrichtung und (Kultur-)Veranstaltung ein vollständiger CO2-Fußabdruck berechnen. Dazu gehört auch die Erfassung der zentralen Emissionsquellen einer Kultureinrichtung, so zum Beispiel die An- und Abreise des Publikums. Durch die Datenerfassung und Auswertung können Potentiale im Kulturbereich sichtbar gemacht werden, um zukünftig Emissionen einzusparen".
Branchenübergreifende Kooperation
Für die Entwicklung des webbasierten CO2-Rechners setzen Dresden und Leipzig auf eine branchenübergreifende Kooperation zwischen Wirtschaft und Kultur. Der Rechner basiert auf dem erfolgreichen E-Tool für Unternehmen der Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz (energie-tool.de). Dabei handelt es sich um ein webbasiertes Auswertungstool, das speziell für Handwerksbetriebe entwickelt wurde und im Vergleich mit anderweitigen CO2-Rechnern in Hinblick auf Datenabfrage und -auswertung, Transparenz sowie Benutzerfreundlichkeit hervorragend abgeschnitten hat.
"Das E-Tool für Unternehmen steht bereits seit 2021 deutschlandweit allen Handwerksbetrieben kostenfrei zur Verfügung. Gleichzeitig bietet das Tool alle technischen und inhaltlichen Voraussetzungen, um für andere Bereiche angepasst zu werden. Die Anpassung für den Kulturbereich ist für uns ein exzellentes Beispiel für eine erfolgreiche Anpassung und eine äußerst produktive Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Kultur", sagt Sven Börjesson, Leiter des Umwelt- und Transferzentrums der Handwerkskammer zu Leipzig.
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