Schneidern ist wieder angesagt

Freizeit Individuelle Geschenke selbst gefertigt

Mittweida . Kursleiterin Sonja Hermsdorf ist seit über 25 Jahren an der Volkshochschule Mittweida tätig. Unter den neun Teilnehmerinnen sind drei neue, die anderen kennen sich schon aus anderen Kursen. Diesmal steht "weihnachtlicher Raumschmuck und mehr auf der Nähmaschine" im Plan. "Aber wir sind flexibel, jeder kann seine Vorstellungen einbringen. Manche beherrschen die Nähmaschine schon gut, andere sitzen das erste Mal davor. Ich kümmere mich um alle individuell", erklärt Sonja Hermsdorf, die schon Frauen aus Dresden, Freiberg und Roßwein in ihren Kursen begrüßen konnte. Auch Ellen Bunge aus Hainichen ist begeistert von den Kursen bei Sonja Hermsdorf.

"Ich hatte mir fest vorgenommen, nach meiner Praxisabgabe das Nähen zu lernen. Eine Nähmaschine stand schon seit vier Jahren unbenutzt zu Hause", berichtet die 63-Jährige, die sich vor einem Jahr in einem Kurs mit der Technik ihrer Maschine vertraut machte. Danach versorgte sie ihre ganze Familie mit selbst genähten Loops und Mützen. Nun sollen Kissen mit Applikationen für die Enkel unter dem Weihnachtsbaum liegen. Dafür nimmt sie alte T-Shirts schneidet die Motive aus und näht diese auf Kissenbezüge, fertig ist ein individuelles Geschenk. "Mir gefällt, dass man in den Kursen auch von den anderen lernt. Gerade junge Leute holen sich viele Ideen aus dem Internet und bringen die dann mit", so die Hainichenerin. Noch fünf Mal treffen sich die Frauen zum Kurs.

Manche wollen einen Adventskalender, einen festlichen Tischläufer oder Bekleidung für ihre Lieben anfertigen. "Ich unterstütze sie dabei, vermittle Fachwissen und verrate Tricks. Diese kreativen Kurse sind immer sehr beliebt und schnell ausgebucht", stellt Sonja Hermsdorf fest, die im elterlichen Betrieb das Schneiderhandwerk lernte und dann ihren Meister ablegte. Sie bemerkt zunehmend den Wandel, waren in den ersten Kursen vor 25 Jahren meist Frauen über 60 Jahre dabei, sind jetzt vorwiegend junge Frauen im Kurs. Nähen ist wieder "Inn" und erfreut sich großer Beliebtheit.



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