Augustusburg. Neben dem 100. Geburtstag von BWM gab es für Motorrad-Fans an diesem Wochenende noch ein Jubiläum zu feiern. Schließlich erlebte die in Augustusburg beginnende und endende Schlösser- und Burgenfahrt für historische Motorräder, die vor 1940 gebaut wurden, ihre 15. Auflage. Organisator Andreas Lieschke hatte sich daher eine besonders schöne Strecke durchs Erzgebirge einfallen lassen. "Auch wenn das wegen der vielen Baustellen und Umleitungen gar nicht so einfach war", wie er sagt. Doch letztlich stellte die Ausfahrt für alle 180 Teilnehmer ein unvergessliches Erlebnis dar. Auch die meisten Maschinen überstanden die 206 Kilometer, die bis hinauf auf den Auersberg führten, gut. Nur sechs mussten wegen Defekten auf den Hänger am Ende des Feldes aufgeladen werden.
"Hier wird Motorradtradition noch gelebt"
"Zündung und Vergaser sind immer die Klassiker", sagt Lieschke zur Technik, die vor und nach der Tagestour natürlich ein Gesprächsthema war. Aber genauso schwärmten die Teilnehmer von der wundervollen Landschaft, den vielen historischen Bauwerken, den Industriedenkmälern und nicht zuletzt auch den vielen Menschen entlang der Strecke. "Hier wird die Motorradtradition noch gelebt", findet beispielsweise Willi von den Driesch, der mit seiner Frau Katrin den ganzen Weg von der niederländischen Grenze auf sich genommen hatte, um zum vierten Mal dabei zu sein. Daheim im Flachland, wo man quasi bis zur 300 Kilometer entfernten Nordsee blicken kann, sei die Landschaft deutlich weniger reizvoll. In Thüringen und Sachsen, speziell im Erzgebirge, findet der 60-Jährige die Umgebung der Straßen dagegen faszinierend.
Landschaft und Freundschaften machen den Reiz aus
Nach Einschätzung von Willi von den Driesch gehört die Schlösser- und Burgenfahrt zu den besten fünf Veranstaltungen dieser Art in ganz Deutschland. Schon allein Schloss Augustusburg sei einzigartig, doch auch die Fahrt vorbei an Schloss Wildeck in Zschopau oder Schloss Wolkenstein biete herrliche Ausblicke. Was die Tour aber noch ausmache, sei der Kontakt mit den anderen Fahrern. Dies sei stets ein reger Austausch von Erfahrungen und Ersatzteilen. "Hier entstehen immer wieder neue Freundschaften", sagt der Motorradliebhaber, der sich jetzt schon auf die nächste Auflage der Fahrt im Sommer 2024 freut.
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