Sachsenburg . Die Stadt Frankenberg hatte einen internationalen Ideenwettbewerb für Architekten und Künstler ausgelobt. Dabei ging es um die sogenannte Kommandantenvilla, die auf dem Gelände der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers (KZ) Sachsenburg steht. Sie soll als Teil der zu errichtenden Gedenkstätte umgestaltet werden. Insgesamt wurden 64 Wettbewerbsbeiträge eingereicht. Die hochkarätig besetzte Jury war beeindruckt von der Vielfältigkeit der Lösungsvorschläge und von der Sorgfalt und Tiefgründigkeit, mit der sich der überwiegende Teil der Wettbewerbsbeiträge diesem sensiblen Thema angenähert hat. Drei Entwürfe wurden seitens des Preisgerichtes prämiert.
Über das Projekt des Gewinners
Den 1. Preis erhielt die Georgi Architektur+Stadtplanung GmbH aus Chemnitz für ihren Entwurf "Annäherung in Zahlen". Das KZ Sachsenburg bestand von 1933 bis 1937, also 52 Monate lang. Heute sind zirka 7000 Namen von ehemaligen Häftlingen bekannt. "Die Kommandantenvilla befindet sich in einem ruinösen Zustand und somit ist eine komplette Sanierung nicht möglich. Durch den Ideenwettbewerb erhielten wir künstlerische und besonders architektonische Überformungen, die das historische Gebäude und das unmittelbare Außengelände wahrnehmbar machen, ob sie so in die Realität umgesetzt werden, ist noch ein langer Entscheidungsprozess", erklärt Bürgermeister Thomas Firmenich. Bei dem Siegerentwurf bleiben die Grundmauern bis zum Sockel erhalten. Der Abbruch des Daches sowie Obergeschosses wird für 52 Streifen an den Seiten des Gebäudes verwendet. Die 7000 Namen finden ihren Platz an den Innenwänden. Alle eingereichten Arbeiten, darunter auch Entwürfe aus Schweden, Finnland, England, Österreich und der Schweiz, werden voraussichtlich ab 23. Juni im Kommunikations- und Dokumentationszentrum in Sachsenburg, welches sich über den Räumen der Fischerschänke befindet, ausgestellt.