Penig. Die Nachricht, dass die legendäre Rockband der DDR "Karat" im Peniger Freibad ein Open-Air-Konzert geben wird, war gerade mal vier Wochen alt. Der Vorverkauf lief sehr gut. "Wir konnten im Vorverkauf 1300 Karten verkaufen und haben heute rund 1500 Konzertbesucher im Freibad", freut sich Bürgermeister André Wolf, der im weißen Hemd und Stöpsel im Ohr stets auf dem Laufenden gehalten wurde. Dann stand er nach der Vorband "Change" auf der Bühne und war mächtig stolz Karat ankündigen zu können.
Veranstaltung nur durch Helfer möglich
Dies war nur möglich, da von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsens 50.000 Euro für ein Konzert zur Verfügung gestellt wurden. "Wir haben bei drei Bands angefragt und Karat hatte gerade noch Zeit. Das Konzert in der Kürze der Zeit auf die Beine zu stellen war eine große Herausforderung, wofür ich allen Beteiligten herzlich danken möchte", so das Stadtoberhaupt. Die gesamte gastronomische Versorgung sowie Einlass und Parkplatz übernahmen Vereine und konnten sich dadurch etwas Geld für ihre Vereinskassen verdienen. Knapp 70 ehrenamtliche Helfer aus rund zehn Vereinen waren beteiligt sowie Feuerwehr und der Betreiber des Freibades.
Fans waren begeistert
Ganz vorn in der ersten Reihe hatten sich Andrea und Karl-Heinz Müller aus Elsdorf, beide Mitsechziger, einen Stehplatz ergattert. "Wir waren die ersten am Einlaß 17 Uhr, denn wir wollen immer bei solchen Events ganz vorn sein", erklärt der Elsdorfer. Als Teenager haben sie die Rockband in Penig und Lunzenau schon erlebt und wollten sich nun die Gelegenheit nicht entgehen lassen so preiswert, im Vorverkauf kostete die Karte 20 Euro, die Band aus der Nähe zu erleben. Auch Petra Kreßner war unter den Besuchern und erklärte: "Vor 40 Jahren habe ich Karat das 1. Mal gesehen und erlebe nun hier mein 2. Konzert. Ich finde die Musiker und Lieder gut und schau sie mir immer im Fernsehen an, wenn sie auftreten. Außerdem ist es schön wieder mal raus zu kommen und unter Leute, man kann ja hier im Freien Abstand halten. Es ist genug Platz".
Karat von Organisation beeindruckt
Und dann war es endlich 21 Uhr und Claudius Dreilich (Sänger, 51) betrat mit Bernd Römer (Gitarist, 69), Christian Liebig (Bass, 67), Martin Becker (Keyboarder, 61) und Michael Schwandt (Schlagzeug, 74) die Bühne im Freibad. "Vor 4 Wochen haben wir erfahren, dass wir in Penig spielen sollen. Wir dachten uns, so ein kurzer Vorlauf, das wird nix. Aber wir staunen und Hut ab, ich revidiere mich. Die Peniger haben es geschafft," so Dreilich, der mit der Band eine irre Zeit erlebt. Seit 47 Jahren besteht Karat und er war als Fünfjähriger schon mit dabei bevor er die letzten 17 Jahre nun mit den Jungs auf der Bühne steht. "Wir haben schwere Schicksalsschläge hinnehmen müssen, die uns teils stärker gemacht haben". Die "Jungs" zeigten sich von ihrer besten Seite im zweistündigen Konzert, wo kein Klassiker fehlte und nach einer Zugabe vom "König der Welt", verließen sie die Bühne und all die Zuschauer zufrieden und fröhlich gestimmt das Festgelände.
Meistgelesen
- 1.
Update zu Scheune in Gersdorf brennt lichterloh: Eine Person verletzt
- 2.
Mehrere PKW im Straßengraben gelandet: Unfälle nach Schnee und Glätte im Erzgebirge
- 3.
27-jähriger Fußgänger von Bahn erfasst: Einschränkungen im Schienenverkehr
- 4.
Polizeieinsatz in Leipziger Mehrfamilienhaus: Eine Person tot
- 5.
Wenn der Affe wieder juckt: Diese Rocklegenden kommen 2025 nach Chemnitz