Die Auerswalder Turnhalle verharrt seit Jahren im Dornröschenschlaf, während finanzielle Mittel und Hoffnungen auf Förderung in weiter Ferne bleiben. Die Wettkampftauglichkeit wird allein durch ihre eigene Initiative gewährleistet. Mitten in Teamwork und lokaler Verbundenheit spüren sie jedoch, wie die Kräfte langsam schwinden. Es ist ein emotionaler Kampf gegen die Zeit und die Widrigkeiten, der ihr Engagement und ihre Entschlossenheit auf die Probe stellt.
Ein Leben für den Sport
Annelie Knorr vom SV Wacker 22 Auerswalde ist ein bekanntes Gesicht in Auerswalde, welcher ein Ortsteil der Gemeinde Lichtenau ist. Seit 1970 ist sie Mitglied im Verein, welcher in den Anfängen noch BSG Traktor Auerswalde hieß. Man könnte sagen, sie gehört bereits zum Inventar der Auerswalder Turnhalle, ist darin als Trainerin und Übungsleiterin auch nicht mehr wegzudenken.
Von der kleinen Halle zur großen Leidenschaft
Sie erinnert sich noch genau: Die Anfänge des Sports im kleinen Dorf waren bescheiden - ein Klassenzimmer und der Hausflur dienten als Sportstätte, selbst die Fußballer teilten sich den Raum.
Im Herbst 1981 wurde die aktuelle Turnhalle eröffnet. Bereits schon damals war sie für Wettkämpfe nicht geeignet. "Aber das war uns egal, wir waren glücklich sie zu haben", sagt die Auerswalderin. Wenn ich mich richtig erinnere, wurde das damals nach der Zahl der Einwohnerzahl berechnet und gebaut", ergänzt sie.
Und in der kleinsten Halle der Region wurde Geschichte geschrieben. Zahlreiche Kinder wurden darin groß. Auch Tochter Romy, seit ihrem dritten Lebensjahr im Turnen aktiv, ist heute nicht nur Turnerin, sondern ebenfalls Übungsleiterin und zudem Kampfrichterin mit über 200 Einsätzen. Auch ihre Kinder sind unter den zahlreichen Kindern, die in Auerswalde eine sehr gute sportliche Ausbildung erhalten.
Der Zustand der aktuellen Halle: Ein Appell für Veränderung
Nach 42 Jahren Nutzung weist die bestehende Halle erhebliche Mängel auf. Die Heizung ist unzuverlässig, wenn sie funktioniert, sei es laut. Durch die Fenster zieht es. Im Geräteraum ist der Klang von tropfendem Wasser eine traurige Melodie, die von der Decke in einen Eimer fällt, als wäre es ein trauriges Ritual.
"Es gab über Jahre hinweg immer nur Notreparaturen", erklärt Annelie Knorr. Ein Beispiel hierfür war das Jahr 2022, als man gezwungen war, den Boden zu erneuern. Wellen hatten sich in ihm gebildet, die nicht nur zu Stolperfallen wurden, sondern auch jegliche Ballspiele unmöglich machten.
Ein Neubau wurde schon vor vielen Jahren geplant
"Schon seit vielen Jahren wird davon geredet, dass was dagegen was getan werden muss", macht Annelie Knorr transparent. Anfangs wäre von einem Anbau die Rede gewesen. "Dazu war sogar ein Wettbewerb ausgerufen und ein Sieger prämiert", erinnert sich die Trainerin. Dies wurde aber wieder verworfen. Dann sollte es eine neue Halle geben. Aber die Planung wurde aber immer wieder verschoben. "Auf wann, wissen wir bis heute nicht...", sagt sie und wirkt traurig. Und nicht nur sie und die Turner und Turnerinnen des Vereins. Auch alle anderen Vereine wünschen sich sehnlichst eine Veränderung. Auch wenn man froh und dankbar sei die Halle kostenlos nutzen zu können, so sei das zunehmend nicht in Waage mit dem, unter welchen Umständen.
Neue Halle ist 'überlebenswichtig'
"Solange es keine neue Halle gibt, ist der Erhalt der bestehenden Halle lebenswichtig", sagt Annelie Knorr - im Namen aller Vereine. Allein im Bereich Turnen ist diese Halle das Herzstück für rund 45 Wettkampfturner und 25 Freizeitsportler.
Die bestehende Halle wurde kaum aufgerüstet, mit Ausnahme einiger weniger Geräte, die von den beiden Turnvereinen (ATV Garnsdorf und SV Wacker 22 Auerswalde) größtenteils aus eigener Tasche ersetzt wurden. Dies war notwendig, um das Training für Breitensportwettkämpfe zu ermöglichen. Die meisten dieser Geräte stehen, abgesehen von einigen Ausnahmen, auch für den Schulsport zur Verfügung.
Und wenn es keinen Neubau oder Lösung?
Es wird unter zunehmend schlechteren Bedingungen bald gar kein Training mehr möglich sein. Oder es wird zu längeren Trainingsausfällen kommen, was man irgendwann nicht mehr kompensieren könne. "Und dann läuft uns die Konkurrenz davon und die Gemeinschaft zerbricht", sagt Annelie Knorr klar und deutlich.
Als Trainerin sei es ihr eine Herzensangelegenheit zu betonen, wie sehr wir alle das Turnen lieben. Die Kinder, Trainer und großzügige Spender setzten sich mit viel Engagement dafür ein. Auch Unternehmen unterstützten tatkräftig. "Aber ohne Hülle" können alle nichts ausrichten.
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