Das Wave-Gotik-Treffen ist das weltweit größte Gothic-Festival der Welt, was nicht wie üblich auf einem Veranstaltungsgelände, sondern in einer ganzen Stadt gefeiert wird. Leipzig liebt und lebt das WGT: Von Konzerten bis zur Aufführung in der Oper, von Krimilesungen bis zum Viktorianischen Picknick, vom Messeshopping bis zum Mittelalterdorf. Leipzig trägt deshalb auch den Beinamen "Gothic Capital". Die letzten beiden Jahre musste das beliebte Event, was immer an Pfingsten stattfindet, pandemiebedingt ausfallen. 2022 durften Veranstalter und Besucher endlich aufatmen, da die Coronamaßnahmen bis dahin komplett wegfallen sollen. Doch nun scheint wieder alles zu wackeln.
Die Stadt Leipzig kündigte in einer öffentlichen Mitteilung an, dass auf dem Agra-Messegelände - was der Hauptaustragungsort des WGTs ist (hier spielen die Headlinerbands und es befindet sich die große Einkaufsmeile hier) ist - ukrainische Flüchtlinge untergebracht werden sollen. In der Pressemitteilung steht: "Die Stadt richtet sich auf eine mittel- bis langfristige Unterbringung von Flüchtlingen auf dem agra-Gelände ein, so dass die für die nächsten Monate geplanten Veranstaltungen voraussichtlich abgesagt werden müssen; dies betrifft auch das Wave Gothik Treffen (WGT) am Pfingstwochenende." Wie die LVZ berichtet, sollen in den kommenden Tagen bis zu 1000 Flüchtlinge in der Agra untergebracht werden. Steht das WGT also wieder auf der Kippe? Die Veranstalter meldeten sich am heutigen Mittwoch via Facebook zu Wort.
Statement des WGT-Veranstalters:
"Liebe Besucher des WGTs, wir arbeiten auf Hochtouren an der Vorbereitung des kommenden WGTs vom 3. bis 6. Juni, dem nach dem beschloßenen Wegfall aller Einschränkungen für Veranstaltungen ab 3. April nichts mehr im Wege steht. Der Kartenvorverkauf wird demnächst starten. Nun wurden wir gestern durch die Pressemitteilung der Stadt Leipzig zur Unterbringung von Flüchtlingen aus der Ukraine auf dem agra-Gelände vor vollendete Tatsachen gestellt, eine Pressemitteilung, die ausdrücklich nicht mit uns abgestimmt war. Für starke Irritationen sorgte darin vor allem eine Äußerung der Stadt, in der eine mögliche Absage des WGTs erwähnt wurde. Ihre Überlegungen zur Beherbergung von Flüchtlingen auf der agra hatte die Stadt uns gegenüber zwar bereits angedeutet, wir hatten daraufhin jedoch klargestellt, daß der Wegfall des agra-Geländes als essentieller Teil des Treffens ein gravierendes Problem für die gewohnte Durchführung des WGTs darstellen würde. Wir haben volles Verständnis für die Nöte der Flüchtlinge und die Dringlichkeit ihrer Unterbringung, erwarten nun aber von der Stadt die zugesagte Unterstützung beim Finden eines adäquaten Geländes sowie weitere Hilfen."
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