Leipzig. Mit 38.000 Besuchenden war die Red Bull Arena bis auf den letzten Platz belegt. Damit endet die 55-jährige Livekarriere von Peter Maffay in der Messestadt Leipzig.
Ausverkaufte Arena
Ein emotionaler Abend war vorprogrammiert. Um 19.45 Uhr beginnt das Intro und Peter Maffay kommt mit einer Harley durch das Westtor des Stadions in den Innenraum gefahren - eine Runde in fast schon halsbrecherischem Tempo durch die Arena und dann auf die Bühne. Das Publikum feiert den 74-Jährigen frenetisch.
Mit "Schatten in die Haut tätowiert" und "Carambolage" geht es ohne Umschweife in die fast dreistündige Show. Maffay betont, dass er auf dieser Tour eine Best-Of aus seiner langen Karriere geben wird. Mit dem Schmachtfetzen "Du" gräbt er ganz tief in der Kiste.
Letztes großes Konzert
Im Vorfeld war viel spekuliert worden, welche Überraschungen der Abend bieten wird - immerhin ist es das Tourfinale und gleichzeitig Maffays letztes großes Tourkonzert. So waren in Köln Wolfgang Niedecken und in Berlin u.a. Ray Garvey als Gaststars mit aufgetreten. Zuletzt Frankfurt auch Bülent Ceylan.
Die ersten Gäste waren die langjährigen Wegbegleiter Jean-Jacques Kravetz, Frank Diez und Steffi Stephan. Sie begleiteten Maffay bei "Es war Sommer". Am Ende kam Johannes Oerding hinzu. Sein "Wenn wir uns Wiedersehen" wurde zu einem Gänsehautmoment im Stadion. Es ist all denjenigen gewidmet die bereits von uns gegangen sind. Dementsprechend emotional wurde es. Nur wenige Zuschauende hatten keine Tränen in den Augen.
Besonderer Vater-Sohn-Moment
Dass dieser Abend ganz im Zeichen vom Abschied stand, zeigte auch die Geste, als Peter Maffay seinen Sohn Yaris nach vorn holte. Yaris Makkay ist Backgroundsänger in der Band und durfte "um die nächste Generation einzuführen" seinen Song "Abenteuer" performen. Der Apfel fällt hier nicht weit vom Birnbaum.
Danach wurde es Zeit für "Special Guest" Anastacia. Die US-Amerikanerin war bereits im Vorfeld angekündigt worden und sang mit Maffay eine englische Version von "So bist du" und ihre Hits "I'm Outa Love" bzw. "Left outside Alone". Alles in allem waren die Gaststars keine großen Überraschungen - bei dem Geheimnis das vorher daraus gemacht wurde.
Schwerer Abschied
Langsam aber sicher neigte sich die Show ihrem Finale. Bei "Nessaja" wurde das gesamte Stadion in ein fast schon magisches Licht getaucht. Dann war er da, der Moment als mit "Mein Wort" die letzte Textzeile gesungen war und die letzte Note verklungen. Peter Maffay wirkte sichtlich gerührt über die Fangesänge und man merkte ihm förmlich an, wie schwer es ihm fällt die Bühne zu verlassen. Mit Mühe konnte er sich die Tränen verkneifen. Maffay geht von links nach rechts über die Bühne. Winkt, wird von Fangesängen verabschiedet und beendet den Abend wie er begann: mit seiner Harley. Damit endete die Abschiedstournee des gebürtigen Rumänen. Ein Abschied für immer? Vom Tourleben sicher. Von der Musik? Nein.
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