Motterwitz. Montagabend gegen 21.30 Uhr wurde die kleine Gemeinde Motterwitz bei Grimma jäh aus dem Schlaf gerissen. Auf einem Vierseitenhof am Ortseingang schlugen meterhohe Flammen in den Himmel. Dicker Rauch nahm den Anwohnern die Sicht.
Bewohner mussten evakuiert werden
Umgehend wurde die Feuerwehr alarmiert. Das Einsatzkennwort: Großbrand. Bereits von weitem war der Rauch und die Flammen zu sehen. Nach kurzer Zeit waren über 150 Einsatzkräfte der umliegenden Feuerwehren vor Ort. Ihnen bot sich ein verheerendes Bild. Drei von vier Gebäuden standen im Vollbrand. Teilweise waren die Dächer schon eingestürzt. Umgehend mussten die Bewohner evakuiert werden. "Dies gestaltete sich etwas schwieriger, da die Bewohner erst nicht aus ihrem Haus heraus wollten. Unser oberstes Ziel galt hier dieses Haus zu schützen." berichtet Steffen Kunze, stellv. Kreisbrandmeister vom Landkreis Leipzig. Verletzt wurde niemand.
Einsatzkräfte mit Schutzausrüstung
Sofort gingen die Einsatzkräfte unter Atemschutz und mit Drehleiter in den Löschangriff über. Retten was zu retten ist. Mit einer Drohne wurde sich von oben ein Bild der Lage gemacht. Nach über einer Stunde Brandbekämpfung, eine erste Auswertung vom stellv. Kreisbrandmeister: "Wir konnten das eine Wohnhaus retten. Die Bewohner kommen jetzt erstmal bei Nachbarn und Freunden im Ort unter. Dennoch ist es ein Schock für die Menschen, wenn sie ihr Hab und Gut verlieren." Zumindest für die weiteren Löscharbeiten ist das Wohnhaus erst einmal nicht nutzbar. Ob es nach Beendigung des Einsatzes wieder bewohnbar ist, muss sich erst herausstellen. "Bei der Flammenausdehnung konnten wir die drei Gebäude einfach nicht retten." fährt Kunze fort.
Lage des Ortes macht es der Feuerwehr nicht so einfach
Motterwitz mit seinen 88 Einwohnern liegt im ländlichen Raum. Dies stellt die Feuerwehr durchaus vor Probleme: "Hier haben wir es immer mit einer schwierigen Löschwassersituation zu tun. Durch den Ort führt eine einzige enge Straße und wir hatten Anfangs Probleme beim Funk." erzählt Steffen Kunze. Nach einer ersten "Chaos-Phase" konnten sich die Einsatzkräfte ordnen. In jedem Fall kein alltäglicher Einsatz für die Feuerwehr. "Wir üben regelmäßig, aber bis ins kleinste kann man diese Einsätze nicht planen."
Sachschaden liegt im sechsstelligen Bereich
Für die weiteren Arbeiten wurde das Technische Hilfswerk angefordert. Ein Bagger wird benötigt um etwaige Glutnester zu entdecken und löschbar zu machen. Der Einsatz zog sich die ganze Nacht hin. Erst am Morgen konnten die letzten Einsatzkräfte Motterwitz verlassen. Zur Höhe des Sachschadens konnte am Abend noch keine Aussage getroffen werden. Der Schaden wird laut Polizei auf 600.000 Euro geschätzt. Die Polizei prüft den Einsatz eines Brandursachenermittler.
Update der Polizei
Aus bisher unbekannter Ursache kam es am Montagabend zu einem Brand einer Scheune im Grimmaer Ortsteil Motterwitz. Das Feuer griff im weiteren Verlauf auf das benachbarte Wohnhaus über. Sie konnten in der Nacht ein Übergreifen auf weitere Gebäude und das Umfeld trotz des starken Funkenfluges aufgrund des Windes verhindern. Die Löscharbeiten dauern derzeit an und auch die Ortsdurchfahrt ist gegenwärtig noch gesperrt. Personen wurden nicht verletzt. Der Sachschaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf eine mittlere sechsstellige Summe.
Oberbürgermeister von Grimma rief zu Solidarität auf
Die Stadt Grimma bezifferte den Schaden in einer Mitteilung auf 600 000 Euro. Demnach wurden die drei Gebäude des Vierseitenhofes durch die Flammen zerstört. Der parteilose Oberbürgermeister von Grimma, Matthias Berger, rief zur Solidarität auf: "Eine Spende kann für die Betroffenen ein Lichtblick in der Dunkelheit sein und zeigt die Stärke unserer Gemeinschaft", teilte Berger laut Mitteilung mit. Ein Spendenkonto sei eingerichtet worden.
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