Vier Tage lang - vom 23. bis 26. März 2023 verwandelt das "Illuminarium - das Klang-Lichtfestival der Filmnächte Chemnitz" den Chemnitzer Theaterplatz in das mit etwa 45 Metern Durchmesser wohl "größte Ziffernblatt der Welt". Die Woche von Frühlingsanfang und Zeitumstellung nehmen die Filmnächte Chemnitz und ihre Veranstalterin, die Meisterwerke Neo GmbH, zum Anlass, den Umgang der Menschen mit dem Thema Zeit künstlerisch zu beleuchten - und das im Wortsinn: Jeweils in den Abendstunden locken Video- und Lichtkunst sowie weitere Angebote die Chemnitzerinnen und Chemnitzer und die Gäste der künftigen Kulturhauptstadt Europas auf den "schönsten Platz der Stadt", der so in ein neues Licht getaucht wird.
Video-Licht-Ton-Show "GEH|ZEITEN"
"Der Rhythmus der Natur, der Verlauf der Jahreszeiten, der Wechsel von Tag und Nacht bestimmen das Leben des Menschen", erläutert Michael Claus, Initiator und Projektleiter des "Illuminarium": "Die Zeitumstellung ist nur ein Symptom dafür, wie wir Menschen versuchen, diesen Rhythmus zu bändigen und ihn an unsere Bedürfnisse anzupassen - damit wir so viel wie möglich aus der jedem Einzelnen zur Verfügung stehenden endlichen Lebenszeit herausholen", so Claus weiter. All dies wird Thema des Illuminarium sein.
Im Mittelpunkt des Ereignisses steht eine etwa 20-minütige Video-Licht-Ton-Show unter dem Titel "GEH|ZEITEN", kuratiert von Frank Wallburger und Dirk Großer, Vorstände des Neuen Sächsischen Kunstvereins. Sie begleiten bildlich den Lebenszyklus des Menschen, zeigen, womit wir unsere Arbeits- und Freizeit verbringen und welche Spuren wir gewollt oder ungewollt auf der Erde hinterlassen. "Was wir heute tun, entscheidet darüber, wie die Welt morgen aussieht" - das Zitat von Marie von Ebner-Escherbach steht leitmotivisch hinter "GEH|ZEITEN". Die Video-Licht-Ton-Performance wird jeden Abend zwischen 18 und 22 Uhr vier Mal auf einer großen Projektionsfläche sowie auf dem Platz eintrittsfrei zu erleben sein.
Im Inneren des Uhrwerks
Dazwischen sind die Besucherinnen und Besucher eingeladen, das "Innere" der Uhrstruktur zu erkunden und sich interaktiv mit den Themen "Hell & Dunkel" sowie "Zeit" auseinanderzusetzen. Hierfür arbeitet die Veranstalterin mit einer Reihe von regionalen Partnerinnen und Partnern zusammen: Mit dem Puppentheater Zwickau geht es gleichermaßen auf Zeitreise in die Vergangenheit wie in die Zukunft: Das preisgekrönte Projekt "360° Virtual Puppetry" verbindet alte deutsche Balladen wie Goethes "Erlkönig" und Geibels "Die Goldgräber" sowie traditionelles Puppenspiel mit modernster Virtual-Reality-Technik - ein Erlebnis, das die Gäste des Illuminariums am Donnerstag und Freitag in Trailershows eintrittsfrei, am Samstag und Sonntag in je zwei Vorstellungen mit Vor- und Nachgespräch kostenpflichtig erleben können. Ein weiteres Highlight sollen mehrere Durchgänge eines "Dinner in the Dark" im abgedunkelten Überseecontainer werden - das Hotel Chemnitzer Hof gestaltet dafür ein spezielles Drei-Gang-Menü, das die Besonderheiten des "Essens ohne Sehen" berücksichtigt.
Am Eröffnungstag präsentiert darüber hinaus die Band "Solche" unter dem Motto "Raus aus dem Schatten" Chemnitzer Akustikrock, am Freitag und Samstag können die Illuminarium-Gäste beim Fahrradkino Chemnitz durch Muskelkraft selbst für ein Filmprogramm sorgen. Darüber hinaus kann man beispielsweise in einem Dunkelraum seine Sinne - außer die Augen - auf die Probe stellen, an verschiedenen Insta-Spots auf Zeitreise gehen, mit Fotografin Peggy Schellenberger Chemnitzer "Lost Places" entdecken oder beim Escape-Game gegen die Zeit spielen.
Chemnitzer Theaterplatz beleben
"Mit dem Illuminarium möchten wir erneut unserem Anspruch gerecht werden, den Chemnitzer Theaterplatz durch ein für alle zugängliches Publikumsfestival zu beleben und durch ein künstlerisches und sinnliches Ereignis in den Fokus der Öffentlichkeit zu stellen", erklärt Michael Claus. Bereits in den vergangenen Jahren war dies der Meisterwerke Neo GmbH mit den sommerlichen Filmnächten Chemnitz gelungen, die in zwölf Jahren über 200.000 Besucherinnen und Besucher zählten.
Das "Illuminarium" wird ermöglicht durch eine Förderung der Sächsischen Aufbaubank im Rahmen des Programms "KulturErhalt", mit dem Kulturveranstalter dem Corona-bedingten Besucherrückgang entgegenwirken sollen.