Zschopau. Das kulturelle Leben in Zschopau hat wieder Fahrt aufgenommen. Zu verdanken ist das dem Cityballett, das gemeinsam mit einigen Darstellern der Theatergruppe ein selbst geschriebenes Märchen auf die Bühne gezaubert hat. "Irgendwas mit Rotkäppchen" heißt das Stück, das am vergangenen Wochenende rund 200 Zuschauer in der Aula der Nexö-Oberschule begeisterte. Verteilt auf vier Vorführungen erlebten sie neben tänzerischen Darbietungen vor allem viel Humor, der vor der Kulisse des Märchenwaldes zahlreiche Anspielungen auf Probleme der Gegenwart bot.
Vorbereitung zahlt sich aus
Zwar durfte der Saal aufgrund der Corona-Beschränkungen jeweils nur zur Hälfte gefüllt sein. Doch sowohl den Zuschauern als auch allen Mitwirkenden war große Freude anzumerken, dass die bereits vor Monaten begonnenen Vorbereitungen nicht umsonst waren. Sonst eigentlich immer in der Adventszeit aufgeführt, sorgte das traditionelle Weihnachtsmärchen diesmal im Januar für viele staunende Blicke. Das lag auch an den mit viel Liebe zum Detail gestalteten Kostümen, um die sich vor allem Brunhilde Kleditzsch gekümmert hatte. Ebenso waren die Bühne und die Technik von zahlreichen Helfern perfekt vorbereitet worden.
Großmutter macht alle glücklich
Nicht zuletzt waren es aber die vielen kleinen lustigen Spitzen, die Rosmarie Huszar und Manja Krauß beim Schreiben in das Märchen eingebaut hatten. Letztere spielte selbst die Großmutter des Rotkäppchens, die den einstmals bösen Wolf zu ihrem neuen Lebenspartner auserkoren hat. "Jeder verdient eine zweite Chance", meinte sie - und machte aus dem Wolf kurzerhand einen Veganer und einen Liebhaber der Shisha-Pfeife und anderer berauschender Mittel. Auch Glückskekse, deren Rezept freilich geheim blieb, halfen, so ziemlich jeden Waldbewohner glücklich zu machen. Und so wurde letztlich sogar ein gieriger Holz-Händler, der zur Begleichung seiner Poker-Schulden den Märchenwald roden wollte, zur Vernunft gebracht.