Wolkenstein auf dem Weg zurück zur kulturellen Normalität

Neustart Neben dem Schloss haben auch die Silber-Therme wieder geöffnet

Wolkenstein. 

Wolkenstein. Nachdem monatelang fast alles still stand, kommt das kulturelle Leben in Wolkenstein endlich wieder ins Rollen. Während der Ortsteil Warmbad wieder mit Erholung und Badespaß in den Silber-Thermen punkten kann, wird in Wolkenstein selbst vor allem wieder das Schloss seinem Ruf als kulturelles Zentrum gerecht. Und das nicht nur wegen der Dreharbeiten des ZDF, das vor Ort kürzlich Szenen für seinen neuen Erzgebirgskrimi drehte. Touristen und Besucher kommen auch im Schloss wieder auf ihre Kosten, denn das Museum hat bereits seit dem vergangenen Wochenende wieder geöffnet.

Museum präsentiert neue Bergbau-Vitrine

Trotz der Enttäuschung, keine Besucher begrüßen zu können, hatte die Corona-Zwangspause auch ihre positiven Seiten. So blieb Sandra Dürschmied viel Zeit, um noch nicht registrierte Ausstellungsstücke zu registrieren sowie neue Präsentationen vorzubereiten. So ist im Museumsbereich mit der Neueröffnung nun auch eine Vitrine zu sehen, die sich mit der Bergbau-Historie der Stadt befasst. "In Wolkenstein gab es immerhin das erste Bergamt des Erzgebirges. Wahrscheinlich wurden hier schon vor 1200 Silbererze abgebaut", sagt die Museologin, die im Archiv viel interessantes Material fand. Unter anderem gehören dazu Zündschnuren und mit Schießpulver gefüllte Lunten, Teile eines Bohrgestänges, Karbidlampen, Verbindungsnägel sowie Kettenglieder alter Förderwagen. Alte Werkzeuge wurden so gut es ging gesäubert und optisch aufgewertet. Ebenso galt es, möglichst viele Hintergründe dazu aufzudecken. Auf alte Dokumente konnte die 31-Jährige kaum zurückgreifen, dafür habe sie für ihre Recherchen viele Informationen im Internet gefunden. Außerdem lassen ihr alte Münzen sowie archäologische Ausgrabungen darauf schließen, dass dem Bergbau in Wolkenstein schon vor dem 13. Jahrhundert eine große Bedeutung zukam.

Tourismus als wichtiger Faktor

Trotz aller Bemühungen hielt sich der Besucherandrang während der ersten Woche nach dem Neustart noch in Grenzen, was Uta Liebing allerdings nicht verwundert. "Erst einmal muss sich alles wieder entspannen. Anfangs gab es ja auch noch die Testpflicht, die inzwischen nicht mehr gilt", sagt die Museumsleiterin, die in den kommenden Tagen mit einer stetigen Zunahme des Betriebs rechnet. Grund dafür sei auch die Öffnung anderer Einrichtungen. So wie die der Silber-Therme, wo bereits Anfang der Woche die ersten Hotelgäste wieder die Becken nutzen konnten. Seit Mittwoch ist die Thermen-Welt für die breite Öffentlichkeit nutzbar, am Freitag wurde auch der Sauna-Betrieb wieder aufgenommen. "Jetzt wird die Zahl der Touristen steigen, die sich dann auch in der Stadt umschauen", prophezeit Uta Liebing, die sich aber bereits an den ersten Tagen wieder über Einträge im Gästebuch des Schlosses freuen durfte. "Danke für die geistige Nahrung", stand dort unter anderem geschrieben.



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