Stollberg. Ein neues Nutzungskonzept ermöglicht die Etablierung einer Gedenkstätte und Dauerausstellung in der ehemalige Justizvollzugsanstalt (JVA) Hoheneck, die zu einer Kultur- und Bildungsstätte umgebaut wird. Neben der räumlichen Gestaltung der Gedenkstätte spielt natürlich die inhaltliche Aufarbeitung der Gesamtfragestellung eine wesentliche und wichtige Rolle. Dabei nutzt man auch Archive und Quellen, die bisher noch nicht in Betracht gezogen worden sind.
Anstalt ging vor knapp 160 Jahren in Betrieb
In Betrieb gegangen ist die Anstalt im Jahre 1864 und 1989 ist sie geschlossen worden. In der Zeit haben über 500 Frauen und Männer dort während ihrer Haft das Leben verloren. Wie Prof. Dr. Stefan Appelius, Projektleiter Aufbau Gedenkstätte "Frauenzuchthaus Hoheneck" sagt, seien die Recherchen speziell für den Zeitraum von 1945 bis 1955 noch nicht abgeschlossen: "Es gibt noch einige weiße Flecken."
Besucher können mehrere Räume durchlaufen
Die Gedenkstätte wird so gestaltet sein, dass Besucher mehrere Räume durchlaufen können. Appelius nennt ein Beispiel: "Im Raum über das Haftregime werden wir die sich verändernden Haftbedingungen thematisieren." Man wolle sich keinesfalls nur den politischen Gefangenen widmen, sondern auch auf die alle die anderen Mädchen und Frauen. Es wird in der Gedenkstätte für Besucher eine Menge emotionale Momente geben beispielsweise bei der Inszenierung in einer Arrestzelle. Zukünftig soll es vierteljährlich eine offene Fragerunde für alle Interessierten geben. Erstmals starten wird man am 5. April. Das Ganze soll eine Hybrid-Veranstaltung sein - zum einen vor Ort und zum anderen per Online-Zuschaltung.
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