Olbernhau. Es fällt ins Auge und erscheint auf den ersten Blick nicht ins Erzgebirge zu gehören: Der Schriftzug oder auch die Skulptur "Plywood" am Bahnhof von Olbernhau. Übersetzt heißt "Plywood" Sperrholz und schon könnte der Betrachter in dem "Hollywood" nachempfundenen Schriftzug doch einen Bezug zur erzgebirgischen Region und speziell zu Olbernhau finden. Das Kunstwerk ist das mittlerweile Zehnte auf dem Kunst- und Skulpturenweg des Purple Path mit dem Chemnitz als Kulturhauptstadt 2025 die Region mit einbeziehen möchte. Am gestrigen Sonntag wurde die Skulptur feierlich eingeweiht.
Kunst ist immer streitbar
Beim Klang des Steigerliedes, dargeboten durch Musiker des Musikkorps Olbernhau, waren neben Bürgermeister Jörg Klaffenbach und weiteren Gästen auch Staatssekretärin Barbara Meyer sowie der Künstler Jay Gard und der Kurator des Projektes Alexander Ochs vor Ort. Jörg Klaffenbach dankte dem Künstler und gestand zugleich: "Es war ein holpriger Weg, doch der Kreis schließt sich. Kunst ist immer streitbar. Viele Bürger haben sich den Schriftzug schon angeschaut und kommentiert." "Was verbindet Hollywood und das Erzgebirge, diese Frage stellte Staatssekretärin Barbara Meyer und betonte, dass das Staatsministerium den Purple Path mit 405.000 Euro unterstützt: "Mit 'Plywood' kommt Glimmer nach Olbernhau. Mit unserer Förderung möchten wir erreichen, dass viele zahlungskräftige Menschen hierher kommen."
Für Kurator Alexander Ochs orientiert sich der Purple Path am Narrativ "Alles kommt vom Berg her" und verbindet 38 Kommunen im Erzgebirge, in Mittelsachsen und dem Zwickauer Land mit der Europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz 2025. Mit den Kunstwerken soll versucht werden, auf die Geschichte einzugehen.
Idee des Künstlers wurde in Los Angeles geboren
Geschaffen wurde die in weißem Farbton pulverbeschichtete, aus Stahlblechen gefertigte Skulptur von Jay Gard. 1984 geboren, ist er in Karl-Marx-Stadt/Chemnitz aufgewachsen und lebt heute in Berlin. Bei "Plywood" simuliert Metall Holz. Verstärkt wird das Verwirrspiel durch die Verwendung der ikonischen Typografie des Schriftzugs 'Hollywood'. In mehrfacher Weise scheint die Skulptur etwas vorzugeben, was sie dem Material nach gar nicht ist. Tatsächlich präsentiert sie demonstrativ sprachliche und visuelle Symbole. Die Idee kam Jay Gard bei seiner Arbeit in Los Angeles: "Ich habe einen Monat in LA gearbeitet und festgestellt, dass Häuser in Hollywood oft aus Sperrholz sind. Plywood denkt an Hollywood. Aus Stahl gebaut, soll es ein Hinweis auf Sperrholz sein."
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