Niederlauterstein. Seit Jahren ist ein kleines Dorf im mittleren Erzgebirge, das nicht einmal 650 Einwohner zählt, in der 2. Bundesliga vertreten. Zwar nicht im Fußball, dafür aber im Radball. Eine Sportart, in der die SG Niederlauterstein eine jahrzehntelange Tradition vorzuweisen hat, die nun in der zweithöchsten Spielklasse fortgesetzt wird. Waren es bis zum Vorjahr noch zwei Duos, so halten in dieser Saison nur noch Paul Simon und Hendrik Neubert auf dieser hohen Ebene die Fahne für den Verein hoch. Ziel ist der Klassenerhalt. Den zu erreichen, wird schwer genug.
Verletzung mit Folgen
Gleich zum Saisonauftakt machte ein folgenschwerer Sturz in Folge einer Kollision mit einem anderen Spieler den Erzgebirgern zu schaffen. "Hendrik ist dabei unglücklich auf die Hand gefallen und hat sich verletzt", berichtet Paul Simon. Zwar wurde das Turnier noch in Stammbesetzung zu Ende gespielt, doch sprang in fünf Partien nur ein Sieg für die Niederlautersteiner heraus. Noch bitterer war die Erkenntnis beim Arzt, dass Hendrik Neubert etwas länger ausfallen würde. So war er nun am zweiten Spieltag im hessischen Wettenberg nur als Betreuer mit von der Partie und musste von Spielfeldrand zuschauen, wie Tobias Buschbeck ihn vertrat. Und der Ersatzspieler machte seine Sache ordentlich.
Pfosten spielt nicht mit
"Dafür, dass wir kaum miteinander trainieren konnten, haben wir uns mehr als ordentlich aus der Affäre gezogen", sagt Simon über sich und seinen neuen Partner. Die 370 Kilometer Anreise nach Hessen hätten sich definitiv gelohnt, zumal das SGN-Duo gleich in der ersten Partie einen 7:4-Sieg gegen den RSV Sangerhausen II feierte. Dass in den beiden folgenden Duellen gegen den RSV Krofdorf II (2:4) und Sangerhausens erste Mannschaft (1:6) kaum etwas zu holen sein würde, war schon im Vorfeld klar gewesen. Schließlich standen die Erzgebirger dabei einem Erstliga-Absteiger beziehungsweise einem U-23-Europameister gegenüber. Dafür wollten Simon und Buschbeck im letzten Spiel gegen die dritte Vertretung aus Krofdorf punkten, was beinahe auch gelang. Nach mehreren eigenen Pfostentreffern zogen die Niederlautersteiner jedoch knapp mit 3:4 den Kürzeren. "Das war trotzdem stark. Und uns bleiben ja noch vier von sechs Spieltagen", sagt Simon. Die Chancen, vom 11. und damit drittletzten Platz der 2. Bundesliga Nord noch ins gesicherte Mittelfeld zu klettern, stehen gut. Der Abstand zum rettenden Ufer beträgt nur drei Punkte.
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