Rothenthal. "Raritäten aus dr Kerb" lautet der Titel der neuen Sonderausstellung im Haus der Begegnung in Rothenthal. Er drückt bereits zwei Anliegen des Hobbykünstlers aus. Der Mundarttitel verdeutlicht seine Liebe zur erzgebirgischen Heimat. Mit "Kerb" wird aufgrund seiner Tallage die Gegend bezeichnet, in der Jürgen Johne aufgewachsen ist. Seine Heimat fühlt er sich in tiefer Liebe verbunden. Diese drückt er mit seinen Holzarbeiten aus. Der Olbernauer schnitzt, drechselt, bastelt und malt.
Motive der Wald- und Häuserszenen
Typisch für ihn sind szenische Darstellungen. Er fertigt Wald- und Häuserszenen an. Dabei legt er sehr viel Wert auf die Details. Dieser arbeitet er mit viel Mühe aus dem Holz heraus. "Ich mache das mit sehr viel Herzblut, die in meiner Heimatliebe begründet ist", versichert er. Er erinnert mit seinen Arbeiten auch an seine Kindheit. Das ist etwa in dem Werk mit dem Titel "Die Bärenbach" zu sehen. Wasserrad, Wassereinläufe, Sitzgelegenheiten, Feuerstellen, Bäumen, Felsen, das alles hat er darin dargestellt, und zwar so wie er die Gegend erlebt hat. Die figürliche Darstellung nimmt nur einen kleinen Stellenwert ein. Das liegt ihm, wie er versicherte, nicht so sehr. "Ich habe eher einen Hang zu den kleinen und winzigen Dingen", stellt er fest. Das bedeutet aber nicht, dass in der Sonderschau keine Figuren zu sehen wären. Von Beruf ist er eigentlich Härter. Mit Wärme Stahl zu behandeln, machte früher sein ganzes Berufsleben im Federnwerk und danach bei "Scherdel" in Marienberg aus.
Leidenschaft bereits seit der Kindheit
Die Saat für Liebe zum Holz war bereits in seiner Kindheit in den 1950er gelegt worden. Ein alter Drechsler hatte damals seine Werkstatt im Wohnhaus der Familie. Ihm schaute er oft bei seiner Arbeit zu. "Die Harmonie beim Zusammenwirken von Holz und Drechseleisen hat mich damals schon fasziniert", betonte er. Irgendwann versuchte er sich selbst im kreativen Umgang mit Holz aus. Seine erste Rehgruppe ist im Haus der Begegnung ausgestellt. In Bezug auf die Arbeit mit Holzbearbeitungsmaschinen hat der Autodidakt viel bei der Firma Karl Dammrich in Niederneuschönberg gelernt. Neuerdings tragen alle seiner Werke ein kleines Herz. Das ist angelehnt an das Siegel "Echt Erzgebirge - Holzkunst mit Herz" des Verbandes Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller. "Diesem gehöre ich zwar leider nicht an. Aber, weil mir Holz und meine Heimat so sehr am Herzen liegen, wollte ich das in irgendeiner Form an meinen Objekten sichtbar machen", erklärt das der Erzgebirger.
Ausstellung bis 30. Juni
Insgesamt sind im Haus der Begegnung bis zum 30. Juni etwa 200 Holzarbeiten der unterschiedlichsten Art zu sehen. Jedes einzelne hat Jürgen Johne selbst entworfen. Geöffnet ist das Haus der Begegnung mittwochs bis sonntags von 15 bis 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.
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