Zschopau. Rund 350 Personen haben sich am Mittwoch in Zschopau gegen Corona impfen lassen. Möglich wurde dies durch eines der mobilen Impfteams, die unter Leitung des Deutschen Roten Kreuzes derzeit in Sachsen unterwegs sind. In Zschopau haben sie sich für zwei Tage in der Turnhalle der Martin-Andersen-Nex-Schule eingerichtet, in der auch am Donnerstag noch geimpft wird. Vormittags sind nach Angaben der Verantwortlichen schon alle Termine ausgebucht, aber nach 14 Uhr können sich Personen über 60 Jahre auch ohne Anmeldung den wichtigen "Pieks" geben lassen. Verwendet wird der Impfstoff von Johnson und Johnson, bei dem eine einmalige Spritze reicht. Ein zweiter Termin ist also nicht nötig.
Altersfreigabe sorgt kurz für Verwirrung
"In den vergangenen Wochen waren wir meistens in Seniorenheimen", berichtet Marcel Albert. Der Medizinische Fachangestellte aus Chemnitz gehört in Zschopau zu den Impfhelfern, die gemeinsam mit Ärzten seit dieser Woche vermehrt auch die breite Bevölkerung vor Corona-Erkrankungen schützen sollen. Dass Zschopau auch zu den Stationen gehrt, war erst am Montagmittag bekannt geworden. Einige Ärzte erfuhren sogar erst abends zuvor von ihrem Einsatzort. Da auch die Bürger der Region nicht längerfristig Bescheid wussten, hielt sich die Zahl der Anmeldungen im Internet in Grenzen. Dadurch ergaben sich allerdings freie Kapazitäten für Interessenten, die sich spontan zu einer Impfung entschlossen. Verwirrung herrschte dabei kurzzeitig bezüglich der Priorisierung. Um die vorhandenen 500 Impfdosen optimal nutzen zu können, wurde das erforderliche Alter zwischenzeitlich auf 40 heruntergesetzt. In einer übergeordneten Klarstellung wies die Kassenärztliche Vereinigung jedoch darauf hin, dass die Regelung des Impfens unter 60 Jahren nur in den Hausarztpraxen gilt. In Zschopau war die Impfung somit erst ab 60 Jahren möglich. "Wir mussten deshalb leider einige Personen nach Hause schicken", berichtet Marcel Albert.
Auch Marienberg ist an der Reihe
Trotzdem sieht Zschopaus Oberbürgermeister Arne Sigmund die Aktion, die auch an Himmelfahrt vielen Menschen helfen soll, als vollen Erfolg. "Wir freuen uns, dass durch das mobile Impfteam vielen Menschen kurze Wege ermöglicht werden. Das Angebot wird rege genutzt", so das Stadtoberhaupt. Aber nicht nur aus Zschopau selbst packten Menschen diese sich kurzfristig bietende Gelegenheit beim Schopf. Auch Besuchern aus umliegenden Kommunen und sogar aus Chemnitz und Dresden wurde der Impfstoff verabreicht. Die langwierigen Bemühungen der Stadt, die sich schon seit Wochen bei der sächsischen Regierung und beim Landkreis für ein Impfzentrum stark gemacht hatte, tragen nun Früchte. "Es ist ein tolles Team im Einsatz, dem großer Dank gebührt", lobt Sigmund die Einsatzbereitschaft der ingesamt rund 20 Helfer vom DRK, vom Technischen Hilfswerk, von der Bundeswehr und aus der Stadtverwaltung. Ähnliches Engagement wird am Donnerstag und Freitag auch in Marienberg zu erleben sein, wo in der Turnhalle am Turnvater-Jahn-Weg ebenfalls ein mobiles Impfteam Station macht.
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