Marienberg . Voller Leidenschaft geht Julia Kiulies ihrem Beruf nach. Am Marienbergerin unterrichtet die 25-Jährige Französisch und Sport, wobei vor allem das letztere Fach der Lehrerin am Herzen liegt. Schließlich ist sie selbst seit ihrer Kindheit sportlich aktiv und ging beim SV Rotation Weißenborn schon frühzeitig als Handballerin auf Torejagd. Während ihres Studiums in Leipzig spielte sie auch mal für die HSG Rückmarsdorf, doch seit der vergangenen Saison ist die Rückraumspielerin wieder Leistungsträgerin beim SV Rotation und feierte mit ihrem alten Team auf Anhieb den Aufstieg in die Sachsenliga.
Viele Kollegen und Schüler dabei
In der neuen Spielklasse kam es nun zu einem ganz besonderen Duell, denn die Weißenbornerinnen mussten beim HSV 1956 Marienberg ran. "Da war ich natürlich besonders aufgeregt, aber in positivem Sinne", gesteht Julia Kiulies. Schließlich waren etwa zehn Lehrerkollegen sowie zahlreiche Schüler gekommen, um sie auf dem Parkett zu erleben. Mit drei jungen Marienbergerinnen, die sie selbst unterrichtet hat, bekam es die 25-Jährige sogar direkt auf dem Spielfeld zu tun, denn der HSV setzt auf den Nachwuchs. Drei B-Juniorinnen durften bei den Damen mit ran - und freuten sich über das Wiedersehen mit ihrer Lehrerin.
"Eine geile und hochklassige Partie"
In gewisser Weise war die Sachenliga-Partie somit Sportunterricht der etwas anderen Art, in der Julia Kiulies endlich einmal "ihre" Sportart präsentieren konnte. "Handball steht bei uns nicht im Lehrplan", erklärt die Lehrerin, die während der 60 Minuten vieles zeigen konnte und gleich mal die drei ersten Tore für die Gäste erzielte. Drei weitere kamen bis zum Abpfiff dazu, zudem setzte die 25-Jährige mit ihrer Dynamik auch ihre Mitspielerinnen immer wieder gekonnt in Szene. Den 32:29-Sieg für Marienberg, der den HSV mit nunmehr 10:14 Punkten auf Rang 7 klettern ließ, konnte die Lehrerin dennoch nicht verhindern. "Es war trotzdem eine geile und hochklassige Partie", sagt Julia Kiulies, die dem Spiel die Note 1- gegeben hätte. Minus nur wegen der Niederlage, die die Weißenbornerinnen (9./7:17) dennoch nicht umwerfe. "Sorgen machen um den Klassenerhalt gibt es bei uns nicht. Wir holen ganz sicher noch unsere Punkte", so die Rückraumspielerin.
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