Region. Die Ernte ist auch im Erzgebirge im vollen Gange. Die Trockenheit des Jahres bereitet den Landwirten einige Probleme. Das räumte der Geschäftsführer des Regionalbauernverbandes Erzgebirge Werner Bergelt ein. Er rechne deswegen nicht mit einer Rekordernte. Landwirtschaft sei, so versicherte der Großrückerswalder weiter, im Erzgebirge nicht so einfach. "Wir sind ein benachteiligtes Gebiet", sagte er.
Krieg hat Getreidepreise "durcheinander gewirbelt"
Die Erträge seien der geografischen Lange wegen von vornherein nicht so hoch wie im Tiefland. Das gilt besonders für die Höhenlagen. Dieses Jahr hat die Ernte aufgrund der Trockenheit und der sommerlichen Temperaturen bereits 14 Tage früher begonnen, als das normalerweise der Fall ist.
Werner Bergelt geht davon aus, dass sie auch schon Ende August abgeschlossen sein wird. Das sei für das Erzgebirge unüblich. Der Krieg zwischen der Ukraine und Russland habe die Getreidepreise durcheinandergewirbelt. Sie sind massiv gestiegen.
Gestiegene Preise wie auch in anderen Branchen
Der Geschäftsführer des Regionalbauernverbandes geht davon aus, dass diese Lage noch einige Zeit anhalten wird. Für die erzgebirgischen Landwirte stellen die aktuellen Preisentwicklungen ein zweischneidiges Schwert dar. Auf der einen Seite erzielen sie höhere Preise für Milch und Getreide. Das kommt den Landwirten zu Gute. Auf der anderen Seite müssen auch sie mit gestiegenen Kraftstoff-, Energie- und Pflanzenschutzmittelpreisen kämpfen. Auf für Dienstleistungen und Ersatzteile muss die Landwirtschaft wie alle anderen Branchen auch tiefer in die Tasche greifen.
Größter Teil des Getreides an Tiere verfüttert
Im Erzgebirge gedeiht eine bunte Palette an Sorten. Wintergerste, Raps, Weizen, Roggen, Triticale, Sommergerste, Hafer sind hier im Anbau. Der allergrößte Teil des im Erzgebirge produzierten Getreides wird in der Tierproduktion verfüttert. Die Sommergerste wird dagegen auch als Braugerste verwendet. Hafer geht ebenso in die Lebensmittelproduktion. Er wird unter anderem für Haferdrinks verwendet. Das liegt an den natürlichen Gegebenheiten der Region.
Wintergerste und Raps sind bereits von den Feldern. Die anderen Sorten folgen aktuell und in den kommenden Wochen. "Es ist fast alles reif, bis auf die Flächen in höheren Lagen. In den nächsten Wochen wird auch dort die Ernte Einzug halten", so Werner Bergelt.