Drebach/Mastershausen. Isabell Haase aus Drebach hat am Wochenende den Excellence Award beim 13. Internationalen Speaker Slam in Mastershausen im Hunsrück gewonnen. Dabei handelt es sich um einen international anerkannten Redewettstreit.
147 Teilnehmer aus 21 Ländern waren dabei
Der Erfolg kommt einem Weltmeistertitel gleich. 147 Teilnehmer aus 21 Ländern gaben in sechs Sprachen jeweils 240 Sekunden lang auf zwei Bühnen ihr Bestes. Die Teilnehmerzahlen bescherten dem privaten Veranstalter Hermann Scherer einen Weltrekord. Das Applausometer registrierte nach ihrem Vortrag einen Ausschlag von mehr als 100 Dezibel. Das tangiert die Schmerzgrenze für das menschliche Gehör. Die Finalisten wurden von einer Fachjury ausgewählt. Wer es dort hin geschafft hatte, buhlte mit seiner Rede um den Applaus des anwesenden Publikums.
Isabell Haase bereitete einen spannenden Vortrag vor
Isabell Haase hatte bereits im vergangenen Jahr von der Veranstaltung gehört. Sie wusste um die lange Warteliste und war froh, dieses Jahr dabei sein zu dürfen. Gesprochen wurde über alle möglichen Themen des Alltags wie Ernährung, Kleidung, Farbkonzepte, Reden selbst und vieles andere mehr. "Der Vortrag muss spannend und abwechslungsreich sein. Wer das Publikum langweilt, hat verloren", so die Drebacherin. Sie ist auch im beruflichen Alltag seit Juni 2021 Rednerin. Sie tröstet auf Beerdigungen, gibt Braut und Bräutigam liebe Worte mit auf ihren Lebensweg, heißt Kinder willkommen, spricht auf den verschiedensten Veranstaltungen und lockert sogar betriebliche Versammlungen mit ihrer Rede auf. Außerdem hilft sie als Coach jenen, denen manchmal die Worte fehlen.
"Reden verändert Leben" hieß ihr Beitrag
"Es ist schon etwas ganz besonderes, dass ich den Titel mit ins Erzgebirge nehmen konnte", sagte sie am Sonntagabend. Schließlich sei gerade die Beteiligung aus Ostdeutschland sehr gering gewesen. "Reden verändert Leben", lautete das Thema ihres Beitrags. Darin stellte sie ganz offen die Frage, warum die Menschen verlernt haben zu reden. "Ich spreche hauptsächlich auf Beerdigungen. In den Vorgesprächen musste ich schon oft erfahren, dass sich die Familien untereinander oder sogar mit dem Verstobenen selbst zerstritten hatten. Sie bereuen meist zutiefst, dass sie nicht mehr den Mut gefunden haben, mit dem Verstorbenen zu reden", so Isabell Haase.
Tipps für eine bessere Kommunikation außerhalb des Internets
Drei Tipps gab sie dem Publikum mit auf den Weg, wie sie wieder miteinander reden können, ohne über das Smartphone zu kommunizieren. "Das Publikum war sehr still während meiner Rede", so die 39-Jährige. Sie hatte das Gefühl, die Leute würden jedes Wort von ihren Lippen absaugen. "Das war ein sehr schönes Gefühl", betont sie im Nachgang. Für sie war das der Beweis, alles richtig gemacht zu haben und verstanden worden zu sein.
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