Gelenau. Zeit zum Trainieren hat Dominik Lewin kaum. Als Technik-Experte ist der 43-jährige Beierfelder quasi in der ganzen Welt unterwegs. "Bald geht es nach Taiwan", erklärt der Erzgebirger, der für ein internationales Halbleiter-Unternehmen arbeitet, aber trotzdem seine zweite große Leidenschaft nicht ruhen lässt: die Leichtathletik. Aus der Kalten hat er zuletzt die Deutschen Meisterschaften im Seniorenbereich absolviert, der inzwischen Masters genannt wird. Und ähnlich wird es auch im September sein, wenn Lewin in Italien zur Europameisterschaft antritt.
Trotz Jetlag aufs Podest
Dass sich der M-40-Starter auch gegen die internationale Konkurrenz in Pescara an der Adria einiges ausrechnen kann, lassen die Ergebnisse vom vergangenen Wochenende erahnen. Denn obwohl Lewin im Vorfeld kaum trainiert hatte und vor Ort noch mit dem Jetleg von der letzten Arbeitsreise zu kämpfen hatte, brachte er von den nationalen Titelkämpfen in Mönchengladbach drei Medaillen mit nach Hause. Sowohl mit der Kugel als auch mit Speer und Diskus schaffte der Erzgebirger den Sprung aufs Treppchen, wobei es mitunter ziemlich spannend zuging. Vor allem das Speerwerfen seiner Altersklasse war an Dramatik kaum zu überbieten.
Ein Zentimeter gibt den Ausschlag
Mit 49,05 Metern hatte Dominik Lewin als Dritter nur vier Zentimeter Rückstand auf den Vizemeister. Doch der LV-90-Athlet konnte zugleich froh sein, es überhaupt in die Medaillenränge geschafft zu haben. Schließlich hatte der Viertplatzierte den Speer nur einen Zentimeter kürzer geworfen. Ebenfalls Rang 3 belegte der Erzgebirger mit dem Diskus, der nicht gerade zu seinen Lieblingsgeräten zählt. Dennoch konnten sich 37,00 Meter durchaus sehen lassen. Deutlich lieber steigt Lewin in den Kugelstoßring, wo er in Mönchengladbach mit 13,09 Metern deutscher Vizemeister wurde. Ob ihm in Italien ähnliche Erfolge gelingen, bleibt abzuwarten. Aber eigentlich ist das dem 43-Jährigen auch ziemlich egal. "Vor allem geht es dort darum, viele gute Freunde wiederzutreffen", betont er.
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