Schneeberg. Die evangelische Kirche in Schneeberg lud Bürgerinnen und Bürger am Sonntag in die evangelische Schule zum impfen ein. Zahlreiche Menschen standen schon vor Eröffnung in einer langen Warteschlange.
Impfgegner schickte Wartende wieder nach Hause
Sachsen ist bundesweit Schlusslicht bei der Impfquote, aber Spitzenreiter bei der Inzidenz der Coronainfektionen, und das mit deutlichem Abstand. Daher wird jedes Impfangebot dringend benötigt und auch gern angenommen. Kurz nach Eröffnung war die Frau des Pfarrers jedoch sehr verwundert. Die Menschenschlange war verschwunden. "Wir haben die Nummern und die Scheine ausgegeben und plötzlich war die Schlange zu Ende. Da haben wir uns gewundert und sind runter gegangen und haben dann gesehen, dass dieses Schild rumgedreht war, also dass die maximale Impfkapazität heute erreicht ist. Die Leute haben uns gesagt, dass jemand durch die Reihen ging und den Leuten sagte "wir haben keinen Impfstoff mehr, Sie können nach Hause gehen", was viele auch getan haben. Ich finde das unglaublich und sehr ärgerlich", sagt die Frau des Pfarrers Evelin Meinel.
Pfarrer sieht Impfung als Weg aus der Krise
Auch Pfarrer Frank Meinel findet klare Worte: "Die reformatorische Kirche hat eine klare Einstellung zu Wissenschaft und die Wissenschaft sagt uns jetzt in dieser Situation, dieser Coronavirus ist tödlich und Ausgang aus der Krise ist das Impfen. Auch wenn es keine 100 Prozent gibt, natürlich können auch Geimpfte anstecken, aber die Wahrscheinlichkeit geht extrem zurück und wir können die Krise, glaube ich, so überstehen. Und ich kann Leute nicht verstehen die sagen, ich vertraue auf Gott und alles andere ist mir egal." Dr. Thomas Ketteler hat heute extra freigenommen um zum ersten Advent in Schneeberg impfen zu können.
Impfaktion wurde fortgesetzt
Die Impfaktion konnte trotz Störung weitergeführt werden. Insgesamt wurden alle 260 Impfdosen an die Bürgerinnen und Bürger gebracht.
Kliniken im Erzgebirge füllen sich
Zeitgleich zur Impfaktion werden Patienten aus dem Klinikum Zschopau mit einem Rettungshubschrauber aus Rostock ausgeflogen, weil die Kliniken voll sind.
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