Berliner Künstler lässt Zschopau in besonderen Spiegel schauen

Zschopau. 

Zschopau. Auf diesen Motorradspiegel dürfen alle Einwohner und Besucher von Zschopau gespannt sein. Er ist nämlich um ein vielfaches größer als ein herkömmliches Exemplar und auch nicht an einem zweirädrigen Gefährt befestigt. Stattdessen wird er am Ufer der Zschopau installiert - direkt neben der viel befahrenen Brücke, die in Richtung Schloss Wildeck führt. Von dort aus sollen Menschen sich sowie das Wasser im Spiegel sehen - und mit viel Fantasie auch die Historie. "Das ist eine Art Instrument, um Geschichte widerzuspiegeln. Der Spiegel steht aber auch für sich selbst", sagt Michael Sailstorfer, der das Kunstwerk fertigt.

Fluss von historischer Bedeutung

Als Teil des Purple Path, der Chemnitz als Europas Kulturhauptstadt 2025 mit den umliegenden Kommunen verbindet, soll der überdimensionale Motorradspiegel Neugierde wecken und Touristen anlocken. Genauso geht diese Station des Kunst- und Skulpturenwegs laut Sailstorfer aber auch auf die Geschichte der Motorradstadt ein. Als der aus Bayern stammende und jetzt in Berlin lebende Künstler den Auftrag für dieses Projekt erhielt und Zschopau im Frühjahr besuchte, da sei ihm schnell die historische Bedeutung des Flusses für die Stadt klargeworden. "Außerdem ist er prägend für das Stadtbild", ergänzt der 45-Jährige.

Durchmesser beträgt einen Meter

Um den Fluss mit der Technik zu kombinieren, die Zschopau weltweit bekannt machte, kam Sailstorfer die Idee mit dem Motorradspiegel. Als Muster habe er sich solch ein früheres MZ-Teil besorgt, das dann als Vorlage für sein Werk diente. "Es ist vier Meter hoch und ragt etwa fünf Meter übers Wasser. Der Spiegel selbst hat einen Durchmesser von einem Meter", erklärt der Künstler, der die Einzelteile gerade in seinem Berliner Atelier bearbeitet. Anfang August sollen sie nach Zschopau transportiert werden, denn für den 24. August ist die Einweihung geplant. Dann können die Leute zum ersten Mal in einen etwas anderen Spiegel schauen.