Nach langer Bauzeit soll im Sommer das Bergbaumuseum Oelsnitz/Erzgebirge, das sich der Geschichte des Steinkohlenbergbaus in Sachsen verschrieben hat, wieder eröffnen. Damit erhält die Stadt ihr Alleinstellungsmerkmal zurück. Neu wird dann auch der Name sein, denn die Einrichtung, die zum kul(T)our-Betrieb des Erzgebirgskreises gehört, soll dann unter dem Namen KohleWelt mit dem Zusatz Museum Steinkohlenbergbau Sachsen an den Start gehen.
Die Namensänderung war kein Schnellschuss, sondern das Ergebnis eines anderthalbjährigen mehrstufigen Prozesses. Am Ende stand die Entscheidung. Es setzte sich der Name KohleWelt durch. Für Museumleiter Jan Färber trifft der neue Name ins Schwarze. Schließlich ist das Museum viel mehr als ein Museum. Neu, spannend und unterhaltsam soll die 800-jährige Geschichte des sächsischen Steinkohlenbergbaus erzählt werden. Die schwarzen Diamanten hatten wesentlichen Anteil an der Industrialisierung in der Region. Sie gelten als Motor dieser wegweisenden Entwicklung, auf der der sächsische Wirtschaftserfolg ruht.
Im Mittelpunkt vieler Ausstellungsbereich stehen die Menschen, die den Steinkohlenbergbau prägten. Es sind ihre Lebenslinien und ihre Kultur, die die hiesige Region prägten. So werden Besucher der KohleWelt sogar in eine Kneipe mitgenommen, wo sich nach der Schicht die Kohlekumpel trafen. Aber auch die dunklen Seiten dieser besonderen Bergbaugeschichte werden beleuchtet. Ein Gedenkort erinnert an jene, die in den Gruben ihr Leben ließen. Damit ging das Museumsteam auch auf Wünsche noch lebender Bergleute ein, die nicht wollen, dass diese Seite unter den Tisch gekehrt wird.
Ein weiterer Punkt der Schau ist die Entstehung der Steinkohle. Im Steinkohlenwald tauchen Gäste in die Zeit vor 300 Millionen Jahre ein, als riesige Sümpfe und Moore sowie der Urwald mit seinen gigantischen Bäumen das Bild bestimmten. In diesem Bereich gibt es auf alle Fragen rund um die Entstehung der schwarzen Diamanten Antworten. Ein Herzstück ist und bleibt das Anschauungsbergwerk. Gäste tauchen in eine für sie völlig neue Welt ab und erleben ein Stück Geschichte hautnah und authentisch.
Damit aber nicht genug. Sowohl die Funktionsweise einer alten Dampfmaschine - die größte noch funktionierende in Sachsen - als auch die ehemalige Turmfördermaschine sind zu sehen. Natürlich weiß das Museumsteam, dass gerade junge Gäste hohe Ansprüche haben, wenn es um Erlebnisse geht. Sie wollen anfassen, ausprobieren und selbst auf Entdeckungsreise gehen. Eine digitale Rallye mit einem glühenden Kohlenstück durch die Ausstellungsräume und der Spielplatz Zwergenschacht dürften ganz nach dem Geschmack der kleinen Besucher sein.