Zschopau. Eine enorme Unterstützung verzeichnen die Bauern und Landwirte aus dem mittleren Erzgebirge, die sich seit vergangener Woche an den Protestaktionen gegen die Regierung in Berlin beteiligen. So brachen am Montagnachmittag reichlich 100 Fahrzeuge, darunter mehr als 20 Traktoren, im Zuge einer Sternfahrt vom alten Zschopauer MZ-Werk nach Chemnitz auf. Gegenüber der ursprünglichen Anmeldung fiel die Zahl der Teilnehmer damit doppelt so hoch aus. "Wir hatten eine nicht ganz so viele erwartet, weil viele nach Berlin fahren wollten", so einer der Mitorganisatoren.
Viele Branchen vertreten
Dabei beteiligten sich längst nicht nur Bauern an der Sternfahrt am Dienstag. Auch Vertreter aus anderen Branchen wie Handwerk und Handel waren gekommen, um ihrem Unmut gegenüber der Ampel-Regierung Luft zu verschaffen. Sprüche wie "Ideologie macht nicht satt" oder "Stoppt den Wahnsinn" waren auf zahlreichen Bannern zu lesen, die an den Fahrzeugen befestigt waren. Und dabei handelte es sich zum Teil auch um Kleintransporter von Handwerkern und anderen Firmen. "Überall drückt der Schuh", so der Mitorganisator, der das erneute Durchhaltevermögen der Teilnehmer hervorhob. Schließlich seien viele bereits seit 5 Uhr auf den Beinen, da zunächst an verschiedenen Orten in der Region wie in der Vorwoche Protestaktionen stattgefunden hatten.
Verpflegung aus dem Auto
Bereits in der vergangenen Woche waren täglich ab dem frühen Morgen Leute zu bestimmten Orten gekommen, um den Protest deutlich zu machen. "Wir blockieren nicht, sondern entschleunigen", betonten die Teilnehmer dabei. Und tatsächlich schien sich auch keiner der Autofahrer, die langsam vorbeifuhren, genervt oder gestresst zu fühlen. Stattdessen drückten viele ihr Verständnis und ihre Unterstützung aus. "Weiter so", bekamen die Protestierenden oft zu hören. Und oft wurden ihnen aus Autos sogar Kaffee, Kuchen oder Süßigkeiten gereicht, um durchzuhalten. Genügend Verpflegung ist also vorhanden, um noch einige Tage länger durchzuhalten.
Protest in Chemnitz