Schwarzenberg. Nicht erst, wenn Prominente rassistisch und fremdenfeindlich angegriffen werden, sollte ein Zeichen gegen Rassismus gesetzt werden, findet Karsten Wilhelm, der Geschäftsführer der Awo Erzgebirge gGmbH. Daher hat sich die Arbeiterwohlfahrt auch in diesem Jahr - trotz Coronapandemie - an den Wochen gegen Rassismus beteiligt. So ließ man beispielsweise zahlreiche Herzluftballons gen Himmel steigen. An den Luftballons waren Zettel befestigt. "Wir haben unsere Mitarbeiter, Kinder aus unseren Einrichtungen und Klienten gebeten, Wünsche für eine Welt ohne Rassismus zu formulieren", sagt Christian Saffert, Fachbereichsleiter Integration und Bürgerdienste. Die symbolische Aktion setzte im Vorfeld eine Auseinandersetzung mit dem Thema voraus. Zudem hat die Awo vom Landesverband 25 Fahrradsattelschutzbezüge erhalten. Die roten Bezüge tragen die Aufschrift "Gegen Rassismus" und zeigen das Logo der Awo. Diese werden an Fahrradfahrer verschenkt, die damit ebenfalls ein Zeichen setzen können.
In diesem Jahr standen die Aktionswochen unter dem Eindruck der fremdenfeindlichen Drohungen gegen den Trainer der deutschen Handballnationalmannschaft, Alfred Gislason. Der 61-jährige Isländer hatte an seine Privatadresse einen Drohbrief erhalten. Er hatte den Brief über soziale Netzwerke öffentlich gemacht. Fälle, wie die rassistische Beleidigung gegen den Isländer zeigten deutlich, dass dieses Thema immer wieder nach außen getragen werden müsse, findet Karsten Willhelm. Die Awo macht sich dafür seit vielen Jahren stark. Seit Januar begleitet beispielsweise Awo-Mitarbeiterin, Anja Krasselt-Uhrner das Projekt "MitWirkung". Zukünftig soll beispielsweise der Demokraturm zum Einsatz kommen. Dieser erinnert an das Geschicklichkeitsspiel "Jenga".
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