Zschopau. Hunderte Besucher haben am Wochenende auf Schloss Wildeck eine Zeitreise vollzogen. Dank des 20. Mittelalterspektakels erlebten sie Bräuche und Traditionen, die vor Jahrhunderten den Alltag prägten. Ritter, Handwerker und Künstler machten den Saisonauftakt zu einem echten Erlebnis, auch wenn stürmische Böen und Regenschauer allen Beteiligten mitunter etwas zu schaffen machten. "Der Wind stört schon. Als Feuerkünstler muss man da aufpassen", sagte beispielsweise Frank Winkler aus Sachsen-Anhalt, der als Gaukler "Kerze" dennoch mit vielen Kunststücken das Publikum beeindruckte.
Corona hat vieles schwerer gemacht
Von flotten Sprüchen übers Jonglieren mit Messern, Äxten und Fackeln bis hin zum Feuerspucken hatte "Kerze" viel zu bieten. Auch wenn die Corona-Pandemie vieles schwerer gemacht hat, so sind die Mittelalterfeste - und vor allem das in Zschopau - für den 58-Jährigen immer ein besonderes Erlebnis. "Man trifft immer viele Bekannte wieder. Wir sind wie eine Familie", sagt Winkler über die vielen Schausteller und auch treue Besucher. Zwar ist der Job als Fernfahrer, mit der er sonst im Winter Geld dazu verdiente, mittlerweile zu einem Vollzeitbeschäftigung geworden, weil er seine Schule für Jonglage und Zauberei coronabedingt schließen musste. Auch seinen Mittelalter-Laden hat "Kerze" aufgegeben. Aber als Motorrad-Fan genoss er das Mittelalterspektakel in der MZ-Stadt in vollen Zügen.
"Das Ambiente passt perfekt"
"Hier passt das Ambiente perfekt", sagt Winkler - und spricht damit auch für viele andere Beteiligte. Die Rittergruppe Herold aus Böhmen, die Tänzerinnen und der Fakir von "Braxas A", die Musiker von "Donner und Doria sowie die Hexe "Chibraxa" - sie alle hatten im Hof von Schloss Wildeck ihren Spaß. "Die Leute kommen immer wieder gern hierher, weil es so viele Stände und so viele nette Menschen hier gibt. Man kann eintauchen in einer andere Zeit und vieles auch selbst ausprobieren", sagt "Chibraxa" voller Respekt für die über 100 Mitwirkenden. Neben den Schaustellern gehörten dazu auch Handwerker und Köche, die dem Publikum die beiden Tagen auch mit allerlei historischen Speisen schmackhaft machten.
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