Sie wird auch "die Stadt des Regens" genannt und trotz des Beinamens ist London ein beliebtes internationales Reiseziel. Und so viel sei schon mal zu Beginn gesagt, es regnet gar nicht so viel. Wann immer ich da war (insgesamt 3x, hat es nie geregnet). London liegt im Süden von England, was zu Großbritannien gehört und ist Schauplatz in vielen Filmen, Büchern und Serien. Als Landeshauptstadt mit über 9 Millionen Einwohnern ist sie nicht nur bekannt, sondern auch für viele Briten das Herzen des Vereinten Königreich. Hier lebte bis vor kurzem die Queen viele Jahre im Buckingham Palace, hier flog Harry Potter durch die Gegend und diese Stadt wird von Taylor Swift auf ihrem Album "Lovers" besungen. Ich war kürzlich in der Metropole und habe hier meine Reisetipps für alle, die gern einmal nach London wollen.
Tipp 1: Direktfliegen aus Sachsen
Seit einiger Zeit bieten die Flughäfen Leipzig-Halle und Dresden Direktflüge mit Ryanair zum Flughafen London-Stansted an. Der Flughafen liegt etwa eine Autostunde nordöstlich der Stadt, aber es gibt am Flughafen direkt eine Zugverbindung, den Stansted-Express, der der schnellste Weg in die City of London ist. Innerhalb einer knappen Dreiviertelstunde ist man zentral an der Liverpool Station, von wo man eigentlich eine Anbindung überall hin hat. Der Flug nach London dauert 1,5 Stunden und ist wirklich günstig. Das große Gepäck ist hier teurer als das Flugticket.
Tipp 2: Sucht euch rechtzeitig ein Hotel
In London gibt es viele Hotels und Hostels, die aber oft entweder zu teuer oder schon ausgebucht sind. Außerdem sind die Zimmer meistens etwas kleiner als der deutsche Standard und meist nicht ganz so modern oder es gibt nur ein abgespecktes Frühstück. Ich kann euch meine Unterkunft weiterempfehlen: Das Ibis London Barking liegt zwar im nicht ganz so schönen Stadtteil Barking, aber man kommt innerhalb einer halben Stunde mit der Bahn in die City. Die Unterkunft ist recht modern, das Bett war groß genug und es gab kontinentales Frühstück. Preislich war es auch top, dafür, dass ich drei Wochen vorher erst gebucht hatte. Ich denke aber, dass man mit mehr Vorlaufzeit auch etwas zentraler etwas Ähnliches findet. Lest auf jeden Fall die Rezensionen vorher durch!
Tipp 3: Nutzt eine Kreditkarte
Ich war 2021 in Schottland im Urlaub und hatte damals keine Kreditkarte, was mir trotz meines getauschten Bargeldes so manches Problem bereitete. In London habe ich einfach mal versucht mit meiner Kreditkarte alles zu bezahlen und es hat super funktioniert, ich brauchte nicht einmal Bargeld abheben. London ist viel digitaler ist als wahrscheinlich jede Stadt in Deutschland. Sogar den Kaffee an der Imbissbude konnte man mit Karte bezahlen. Bei den Öffis kann man die Kreditkarte als Fahrticket einfach an die digitale Ticketkontrolle auflegen und das Terminal öffnet sich zum Durchgehen. Man braucht also nicht mal eine Oystercard, die Kreditkarte erleichtert einfach alles!
Tipp 4: Harry Potter Studio Tour rechtzeitig buchen
Wer gern die legendären Harry Potter Studios im Nordwesten von London besuchen möchte, sollte mindestens zwei bis drei Monate vor der Reise ein Onlineticket buchen. Bei meinem Reisezeitraum war einfach alles ausgebucht und so konnte ich leider nicht das Abenteuer unternehmen, von dem jeder Potternerd schwärmt. Manchmal werden auf der Seite auch kurzfristig noch Tickets freigegeben, aber leider nie für meinen Aufenthalt. Dafür habe ich im Bahnhof King's Cross die Plattform 9 ¾ besucht, auch ein absolutes Muss für jeden Harry Potter Fan. Hier kann man aber auch mal eine Stunde anstehen und dann ein Foto vor der Plattform für 20 Pfund machen lassen. Muss ein jeder selbst entscheiden, ob er das will.
Tipp 5: Online-Tickets buchen spart Geld
Es gibt in London viele Destinationen, die sehr sehenswert sind. Fast immer ist es einige Pfund günstiger, wenn man das Ticket vorher online kauft anstatt vor Ort. Außerdem gibt es online Kombitickets, die ein bis zu vier Destinationen verbinden, wo man auch noch einmal richtig sparen kann. Ein Beispiel: Kauft man Tickets für das große Riesenrad London Eye, das Wachsfigurenkabinett Madam Tussauds und das Gruselkabinett London Dungeon vor Ort, würde man bis zu 103 Pfund bezahlen, einzeln online würden die drei Events schon nur 87 Pfund kosten und als Dreier-Kombiticket nur 60 Pfund. Man kann also bis zu 43 Pfund sparen.
Tipp 6: Tische im Restaurant reservieren
London ist eine große Stadt mit vielen Restaurants, aber auch 9 Millionen Menschen, die gern ausgehen. Am Freitag, Samstag und Sonntag findet man als Laufkundschaft fast nie einen leeren Tisch und das Umherlaufen und Suchen wird zur Zerreißprobe. Ich habe nach dem Dilemma am Freitag, wo ich ewig nach einem Restaurant gesucht habe, dann die folgenden Tage immer einen Abend vorher ein Restaurant per Google Maps ausgewählt, wo man online einen Tisch reservieren konnte. Das hat super funktioniert.
Tipp 7: Museen sind kostenlos
Alle staatlichen Museen in London sind kostenlos. Die National Gallery am Trafalgar Square lohnt sich auch wirklich. Ein sehr schönes Museum über Kunst mit bekannten Malern wie Vincent van Gogh, Calude Monet, Leonardo Da Vinci oder Rembrandt van Rijn.
Tipp 8: Die bekannten Sehenswürdigkeiten lohnen sich
Wer in London ist will die Tower Bridge, Big Ben und den Westminster Abbey, in dem die Royals William und Kate 2011 geheiratet haben, sehen. Auch die riesige St. Pauls Cathedral, der Buckingham Palast, der Tower of London, der Piccadilly Circus oder das London Eye lohnen sich wirklich als Fotokulisse. Im Riesenrad fährt man übrigens 30 Minuten. Auch ein Besuch im Windsor Castle ist eine Empfehlung oder eine Bootsfahrt auf der Themse.
Tipp 9: Neue Orte entdecken
London hat noch viel mehr zu bieten als die gewöhnlichen Sehenswürdigkeiten. Wie wäre es einfach mal neue Orte zu entdecken? Ich habe einen Tag in Notting Hill, wo die Häuser soooo bunt sind, verbracht und bin nebenan gleich auf das gehobene Viertel Kensington gestoßen, was den totalen Kontrast mit nur weißen viktorianischen Gebäuden darstellte. Dahinter liegt gleich der Hyde Park mit mehreren großen Schwanenteichen. Durchquert man den Park kommt man an der Oxfort Street raus, der größten und bekanntesten Shoppingmeile Londons. Gerade in der Weihnachtszeit ist die ganze Stadt super schön geschmückt und man kann sogar Christmas-Lights-Bustouren buchen. Auch das Viertel Covant Garden ist super schön, hier gibt es sehr viele Bars und Restaurants.
Tipp 10: Mein Highlights: Camden Market und das Dungeon
An einem anderen Tag bin ich in Richtung Camden Town aufgebrochen. Man kann direkt an einem kleinen Kanal von King's Cross entlang laufen und kommt am wundervollen Camden Market heraus. Ich habe schon so viel davon gehört, aber konnte nie verstehen, was den Markt von anderen Märkten unterscheidet. Jetzt verstehe ich es und versuche es zu erklären. Es sieht aus, als wäre hier ein altes Fischerdorf am Kanal auf Industrieruinen getroffen. In die Industriegebäude wurden ganz modern die coolsten Geschäfte überhaupt platziert und es gibt eine riesige Auswahl an Imbissen. Man bekommt hier außergewöhnliche Dinge und findet auch seine Lieblingsmarken wieder. Von Antiquitäten, glitzerndem Eis über Cyberoutfits bis hin zu tausenden verrückten Socken ist hier alles erhältlich. Dazwischen gibt es auch ein paar moderne Gebäude, wo man auf Terrassen außen herumlaufen kann. Die Kulisse hat einfach etwas Magisches.
Auch das London Dungeon möchte ich nicht unerwähnt lassen, weil mich das Gruselkabinett total beeindruckt hat. Die Schauspieler sind wirklich gut und man wird durch die Geschichte Londons in verschiedene Themenwelten gebracht. Es gibt wahnsinnig viele Effekte, die Temperaturen wurden an die Themenräume angepasst und sogar die Gerüche passen dazu. In der Metzgerei riecht es nach Schlachten, im Keller wird es kalt und diesig. Es gibt sogar einen Freefalltower und andere Effekte, die ich hier aber nicht spoilern will. Die Tour dauert 1,5 Stunden und ist auch für Angsthasen aushaltbar. Man sollte nur mindestens gut sein in der englischen Sprache, um alles zu verstehen.
Fazit: Lass dich darauf ein
London ist eine Stadt, die für viele ein bisschen abgehoben und arrogant wirkt. Sie ist günstiger als New York (hier geht es zu meinem Reisebreicht), aber nicht ganz so überlaufen, wie man meinen würde. London bietet viel zum Entdecken und wer sich darauf einlassen kann, auch abseits der Sightseeing-Route abzutauchen, der kann London genießen. Gerade wenn man die Stadt schon in Filmen, wie Harry Potter, James Bond, Notting Hill oder vielen anderen mochte, dann wird man auch in echt verzaubert. Der Akzent der Briten ist auch einfach süß. Man benötigt für London vier bis fünf Tage und hat wirklich viel gesehen, wie ich finde. Die Reise war wirklich super schön, auch wenn mein Herz ein bisschen mehr für Schottland mit seinen Highlands und Edingburgh schlägt.