Unglaublich: Teenager, der sieben Jahre vermisst war, taucht wieder auf

Anikas Einblick Wenn Vermisstenfälle gut ausgehen

Anikas Einblick
Markt Bibart. 

Es ist eine fast unglaubliche Geschichte, die sich in den letzten Wochen in Deutschland zugetragen hat. Ein 15-jähriger Teenager aus Bayern war im September 2017 als vermisst gemeldet worden. In der ZDF-Sendung "Aktenzeichen xy... ungelöst" wurde der Fall 2022 gezeigt und im letzten Special der Sendung zu vermissten Personen vom 17. Juli als gelöst vorgestellt. Die Polizei schloss damals ein Verbrechen nicht aus, der Fall ging durch ganz Deutschland. Jetzt geschah das Unglaubliche. Der junge Mann meldete sich, wie in der Sendung erzählt wurde, bereits im April bei seiner Familie und erklärte sein Verschwinden. Die Chance, dass ein vermisster Mensch nach so langer Zeit wieder auftaucht ist so gering, dass es beinahe an ein Wunder gleicht. 

"Probleme wurden nicht ernst genommen"

Nach fast 2.500 Tagen ist Till wieder bei seiner Familie. Mit einem Rucksack, einer Playstation und 300 Euro war der Teenager damals mit einem Zug weggefahren und nie wieder gesehen worden. Sein Ziel damals: Eine Bekanntschaft treffen, mit der er Computerspiele gemeinsam gezockt haben soll. Ende April 2024 erreichte den Vater des Jungen eine Nachricht, dass er nach Hause kommen wolle. In einem Interview erklärte er, dass er in der Schule gemobbt wurde, weil er dick gewesen sein soll. Seinen Eltern erzählte er nichts davon. Sein Ausweg war die Fahrt nach Niedersachsen zu Bekannten. Er wäre dann dort zum Jugendamt gegangen, die seine "Probleme nicht ernst genommen" hätten und ihm ein Zugticket nach Bayern kauften. 

Kumpel hielt dicht

Beim Umsteigen in Düsseldorf habe er kurzer Hand beschlossen, nicht zurück nach Bayern zu gehen. Till freundete sich stattdessen mit Obdachlosen an und hielt sich angeblich mit Lagerarbeiten über Wasser. Gewohnt habe er zu der Zeit in einer verlassenen Halle oder einem Zimmer, dass den Obdachlosen zur Verfügung gestellt wurde. In dem Dreiergespann wäre er auch zeitweise nach Berlin gegangen. Handy hätte er auch keines besessen. Seine Zeit war jedoch immer von der Angst geprägt, gefunden oder krank zu werden, da er keine Versicherung hatte. 

Nach dem Aufruf von 2022 hatte er alles versucht, um nicht gefunden zu werden. "In der Sendung wurde nach mir gesucht. Und 5000 Euro Belohnung wurden ausgesetzt, falls ich gefunden werde. Das war Kopfgeld! Ein Kumpel von mir wurde verprügelt, damit er verrät, wo ich bin. Aber er hat dicht gehalten." Was den genauen Anlass gegeben hat, vor einigen Monaten doch zu seiner Familie zurück zu kehren, ist unbekannt. Diese ist jedoch "überglücklich", dass Till zurück ist. Seine beiden Brüder hätten ihn vom Bahnhof abgeholt. Nun will der 22-Jährige eine Ausbildung zum Metallbauer machen.

Mithelfen bei vermissen Personen aus Sachsen

Wer mithelfen will, kann die Datenbank der vermissten Personen aus Sachsen (hier zu finden) anschauen und  teilen. Vielleicht finden sich Zeugen oder es gibt Hinweise, wo die Personen sind. Vielleicht gibt es für die ein oder andere Person auch ein gutes Ende, wie das von Till aus Bayern. 

Die nächste Sendung Aktenzeichen xy...ungelöst wird am 21. August um 20.15 Uhr im ZDF gezeigt. 



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