Diese verschiedenen Persönlichkeitstypen gibt es

Hermines Einblick Sich selbst und andere erkennen

Hermines Einblick

Menschen sind individuell. Das erkennt man besonders im kommunikativen Umgang oder im Miteinander leben. Der eine liebt die Gesellschaft, die andere verbringt gerne Zeit alleine. Manche Menschen verlassen sich auf ihr Bauchgefühl, andere wiederum entscheiden mit ihrem Kopf. Einige erledigen wichtige Dinge erst sehr spät, manche haken ihre Liste so früh wie möglich ab. Der Grund für diese Unterschiede sind die verschiedenen Persönlichkeitstypen. 
In der Typenlehre spricht man von vier psychologischen Dimensionen, die die Persönlichkeit, den Wesenskern, bestimmen. Die Psychologin Stefanie Stahl greift diesen theoretischen Rahmen in ihrem Buch "So bin ich eben" auf, wessen Überlegungen von C. G. Jung und Mayers/Briggs stammen. 

  • Extravertiert vs. Introvertiert
  • Konkret vs. Abstrakt
  • DenkEntscheider vs. FühlEntscheider
  • Organisiert vs. Locker

Menschen haben eine Neigung zu der einen oder anderen Ausprägung, die Intensität ist ganz individuell. Überschneidungen können auch vorkommen, wenn sich jemand in der Mitte zwischen beiden Extremen befindet. Es wird gesagt, dass nicht immer nur eine Neigung zutreffen muss, aber sie bewahrheitet sich häufiger. Anhand der Typenlehre gibt es demnach 16 verschiedene Charaktertypen, die Informationen über Verhalten, Denken und Fühlen liefern. Persönlichkeitsmerkmale sind genetisch veranlagt, es gibt also wenig Spielraum, diese Merkmale zu ändern. Umweltfaktoren können diese jedoch in gewissem Maße beeinflussen. 


Erste Dimension: Extra- oder Introvertiert?


Bei dieser Dimension stellt sich vor allem die Frage: Woraus schöpft man mehr Kraft? Aus der Gesellschaft oder aus der Zeit allein? Dieses Persönlichkeitsmerkmal ist zu 90 Prozent angeboren.  Umgangssprachlich sagt man "extrovertiert", aber fachsprachlich ist der Begriff "extravertiert" korrekt. 


Extravertierte mögen die Gesellschaft und lieben Abwechslung und Aktion, sie sind nicht gerne allein. Sie schöpfen Energie aus dem Kontakt mit anderen Menschen und fühlen sich schneller gelangweilt als "Intros". Eine wesentliche Rolle spielt bei den "Extras" auch der sogenannte Sympathikus, der Aktivitätsnerv im Gehirn, dessen Botenstoff Dopamin für den "Kick" sorgt. Extras brauchen mehr Dopamin, um sich angeregt zu fühlen.
Introvertierte hingegen lieben Ruhe und Zeit für sich allein, um ihre Eindrücke und Erlebnisse zu verarbeiten. Bei ihnen ist der sogenannte Parasympathikus, der Ruhenerv, für die Regenerierung und Entspannung des Körpers zuständig. Ist der Botenstoff Acetylcholin zu niedrig, fühlen sich Intros gestresst und überflutet von zu viel Input. 


Zweite Dimension: Konkret oder Abstrakt?


Bei dieser Dimension stellt sich die Frage: wie nimmt man die Welt wahr? Die Art und Weise der Wahrnehmung der Umwelt ist entscheidend dafür, wie man darauf reagiert. 


Konkrete Menschen haben ein Händchen für Details. Sie fokussieren sich besonders auf handfeste Fakten, weniger auf Theorien und gelten als Pragmatiker und Realisten. Sie verlassen sich auf ihre fünf Sinne: sehen, hören, fühlen, riechen, schmecken und können deswegen auch als "Sinn-Wahrnehmer" bezeichnet werden.  
Abstrakte Menschen interessieren sich für Theorien und die großen Zusammenhänge. Ihre Wahrnehmung ist eher ganzheitlicher. Sie versuchen die Bedeutung oder das "Große Ganze" hinter Sachverhalten zu erkennen, anstatt auf Details zu achten. Auf kommunikativer Ebene gelingt es Abstrakten gut, auf den Punkt zu kommen, während Konkrete ihre Beschreibungen und Erklärungen gerne mit Details ausschmücken. 


Dritte Dimension: Denk- oder FühlEntscheider?


Diese Dimension gibt an, wie man Entscheidungen trifft - eher auf einer analytischen oder emotionalen Ebene. 


Der DenkEntscheider ist sachorientiert und beruft sich auf Fakten. Diese Menschen haben kein großes Problem damit, schwere Entscheidungen zu treffen. Sie lassen sich von faktischen Notwendigkeiten und ihrer Vernunft leiten. "Das ist hart, aber gerecht" wären Worte eines DenkEntscheiders. Sie wirken auf andere Menschen cool und sachlich. 
Der FühlEntscheider hingegen würde eher "Gnade vor Recht" den Vortritt lassen. Das sind jene Menschen, die sich mehr auf ihr Bauchgefühl verlassen und auch an die Folgen anderer denken. Sie legen Wert auf Harmonie und Ausgleich. Andere bewerten FühlEntscheider eher als warme und sympathische Menschen.


Vierte Dimension: Organisiert oder Locker?


Die vierte Dimension beschreibt die Haltung zum Leben und wie man Dinge erledigt. Hier unterscheidet man zwischen einer organisiert-strukturierten Vorgehensweise und einer spontan-lockeren. 


Organisierte Menschen haben das Bedürfnis, Dinge schnell und so früh wie möglich zum Abschluss zu bringen. Sie lieben Struktur im Alltag und schreiben sich oft To-Do Listen, damit sie alles im Blick haben. Organisieren und planen vermittelt ihnen ein Gefühl von Sicherheit und Kontrolle, was ihnen wichtig ist. Organisierte Menschen haben ihre Ziele meistens genau im Blick und lassen sich daher weniger ablenken. 
Lockere tendieren eher dazu, sich Zeit zu lassen und schieben Dinge "auf die lange Bank". Sie mögen Spontanität und gehen eher mit weniger Plänen durch das Leben. Lockere Menschen treffen eher ungern Entscheidungen, halten sich die Dinge lieber offen und lassen sich eher ablenken. Sie sind neugierig und können flexibler auf bestimmte Situationen reagieren. 

Welcher Persönlichkeitstyp seid ihr?


Es handelt sich bei den hier beschriebenen Persönlichkeitsmerkmalen nur um einen Bruchteil der vier vorgestellten Dimensionen aus dem Buch. Wer also mehr erfahren möchte, sollte weiter im Buch lesen, um tiefere Einblicke und Informationen zu erlangen. Im Buch befindet sich zudem ein Persönlichkeitstest mit Testauswertung. Wenn ihr euch jetzt fragt, welcher Persönlichkeitstyp auf euch zutrifft, könnt ihr den Test auch online durchführen.
 



  Newsletter abonnieren

Euer News-Tipp an die Redaktion