Dresden. Am Mittwochabend kam es zu einer Demonstration gegen Asylunterkünfte in Dresden, bei der es zu einem Eklat bei einer Rede gekommen ist.
Was ist geplant?
In den kommenden Tagen und Wochen werde viele neue Flüchtlingsheime in Dresden von ihren neuen Bewohnern bezogen. Doch dagegen machen die rechtsextremen "Freien Sachsen" regelmäßig mobil - ziehen für die geplanten Unterkünfte.
Freiberger Redner imitierte NS Politiker
Zu einem Eklat kam es am Mittwoch bei einer Demonstration gegen eine Unterkunft auf der Industriestraße in Dresden-Trachau. Redner Wolfgang Schmidl aus Freiberg sorgte jedoch mit seiner Rede auf einer Zwischenkundgebung für Aufregung. Stimmlich und textlich imitierte der Redner NS-Politiker Joseph Goebbels mit den Worten: "Wir führen den totalen Krieg gegen das eigene Volk". Auch ansonsten zog der Redner über Flüchtlinge her. An der Demo, organisiert vom Rechtsextremisten Max Schreiber, beteiligten sich bis zu 300 Personen.
Gegendemo verhinderten Protest vor Asylunterkunft
Ursprünglich sollte der Aufzug auch an der Flüchtlingsunterkunft vorbeiziehen. Doch Gegendemonstranten von Antifa, Grüne und Zivilgesellschaft meldeten ebenfalls zwei Kundgebungen vor der Unterkunft an. Der Polizei war ein aufeinandertreffen offenbar zu riskant, und der rechte Aufmarsch musste kurzerhand eine Routenänderung durch die akzeptieren. Auch entlang der Aufzugsstrecke gab es mehrfach spontanen Gegenprotest. Die Gegenveranstaltungen standen dabei unter dem Motto: "Solidarisch gegen rechte Hetze".
Polizei im Großeinsatz
Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort und versuchte die Lager zu trennen. Nach einem augenscheinlichem Hitlergruß landete ein Teilnehmer in einer polizeilichen Maßnahme. Ein weiterer Mann hatte sich mutmaßlich mit verbotenen Handschuhen "passiv bewaffnet" - wurde ebenfalls polizeilich erfasst. Bereits vergangene Woche zogen die "Freien Sachsen" vor ein Seniorenheim in Meißen, in dem ab Dezember in einem Nebengebäude Flüchtlinge untergebracht werden sollen.
Update
Wie ein Polizeisprecher mitteilt, ermittelt die Polizei gegen den Mann der den verbotenen Hitlergruß direkt vor den Augen der Polizei gezeigt haben soll. Auch eine weitere Anzeige bestätigte der Sprecher: ein weiterer Teilnehmer habe sich mit "Protektoren-Handschuhen" "bewaffnet" - das stelle ein Verstoß gegen das Versammlungsgesetz dar.
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