Vier Sachsen-Racer im Vor-Vorzimmer der Motorrad-WM

Oschersleben. 

Oschersleben. 2020 weitete der Serien-Promoter der Motorrad-Weltmeisterschaft (MotoGP), die spanische Vermarktungsagentur Dorna, ihr weltweites Förder-Programm für den Motorrad-Straßenrennsport auf Mittel- bzw. Nordeuropa aus und richtete erstmals den Northern Talent Cup (NTC) mit Einheitsmotorrädern aus. Unter Mitwirkung des ADAC waren Deutschland und die Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft (IDM) das Kernland des ambitionierten Projektes. Nachdem das Premierenrennen in jenem Jahr im Rahmen des IDM-Rennens auf dem Sachsenring ausgetragen wurde und die ersten vier Jahre mit auf einem Motocross-Bike basierenden Motorrädern aus dem Hause KTM ausgetragen wurden, wechselte die Serie nun auf reinrassige Rennmotorräder von Honda (NSF 250 R).

2020 war durch die mit Corona begründeten Maßnahmen vieles anders und teilweise unmöglich. Seit 2021 findet nun alljährlich in der Motorsport Arena Oschersleben ein Einführungslehrgang für die Teilnehmer statt, vor allem für die Neueinsteiger.

3 + 1

Dies war nun am vergangenen Wochenende wieder der Fall, wobei auch vier Sachsen-Racer, genauer gesagt drei junge Herren und eine Renn-Lady aus dem Freistaat, sich an die umgekrempelte Serie herantasteten. Während der 17-jährige Dustin Schneider aus Adorf den Cup an sich schon kennt und nach den Jahren 2020, 2021 und 2022 sowie einem Zwischenjahr in der IDM (Supersport 300) nun sein viertes NTC-Jahr vor der Brust hat, steigen die erst 14- Jährigen Ben Wiegner aus Plauen und der Lichtenauer Richard Irmscher neu in die Serie ein. Das hat auch Anina Urlaß aus Hohndorf bei Stollberg im Sinn, doch da sie erst im Juli das Mindestalter von 14 Jahren erreichen wird, darf sie erst in der zweiten Jahreshälfte für die letzten beiden Saisonrennen einsteigen. Am Einführungslehrgang in der Magdeburger Börde durfte sie bei vorsommerlichem Wetter trotzdem schon am Kabel ziehen. Und wie! Wenngleich sie nicht in den offiziellen Zeitenlisten aufgeführt wurde, besagte das Live-Timing, dass sie in der einen oder anderen halbstündigen Trainingssession von insgesamt deren zwölf das Zeiten-Tableau anführte.

Plauener Ben Wiegner war der Gesamtschnellste

Am Ende wurde ein Schlussstrich unter die einzelnen Sessions gezogen und, siehe da, hatte Ben Wiegner die absolut schnellste Runde aller 23 offiziellen Teilnehmer gedreht. Richard Irmscher wurde auf dem ebenso sehr guten sechsten Platz geführt. Dustin Schneider kam auf Grund massiver Technik-Probleme nicht über den zwölften Rang hinaus, war aber anschließend für die in knapp zwei Wochen im Rahmen der Superbike-Weltmeisterschaft im niederländischen Assen beginnenden (Renn-)Saison ebenfalls frohen Mutes. Die zweite Station ist für den NTC 2024 der IDM-Saisonauftakt vom 3. bis 5. Mai auf dem Sachsenring.