Assen / NED. Am zweiten Renntag, dem Sonntag, beim IDM-Event im niederländischen Assen gab es aus sächsischer Sicht einiges zu feiern sowie auch einiges zumindest zu bestaunen.
Erster Sieg in der großen Supersport-Klasse
So gewann zum Beispiel der nach wie vor dem AMC Sachsenring angehöhrende Dresdner Lennox Lehmann den ersten Lauf der Klasse IDM Supersport der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft, für die das Kürzel IDM steht. Dabei hatte sich vorn schnell eine Zehnergruppe gebildet, die bis zum Schluss Bestand hatte. Lennox Lehmann hielt sich in dieser, taktisch klug, immer weit aber nie ganz vorn auf. Außer in der entscheidenden Schlussphase, in der er erfolgreich attackierte und als Erster vor dem Belgier Luca de Vleeschauwer und seinem Teamkollegen Andreas Kofler aus Österreich über den Zielstrich wetzte. Es war Lennox Lehmanns erster Sieg in der IDM Supersport nach seinem Aufstieg aus der IDM Supersport 300.
Der zweite Sachse im Feld, Marvin Siebdrath aus Wildenfels, verpasste infolge eines durch einen Sturz verkorksten Trainings und dadurch mit seinem nicht perfekt abgestimmten Bike bald den Anschluss an die vordere Gruppe und kam als einsamer Elfter ins Ziel.
Im zweiten Lauf wollte Lennox Lehmann natürlich nachlegen, doch da sein offensichtlich mit einem Produktionsfehler behafteter Hinterreifen nicht die gewünschte Bodenhaftung lieferte, musste er sich mit Rang fünf begnügen. Diesmal gewann Andreas Kofler vor Luca de Vleeschauwer sowie dem Polen Daniel Blin. Marvin Siebdrath zeigte ein noch besseres Rennen, bei dem er sich in der um die Plätze sieben bis elf kämpfenden Gruppe durchsetzte.
Sofort nachgelegt
Über einen Sieg durfte sich heute auch der Ex-Neukirchener Phillip Tonn freuen, und das zum zweiten Mal nachdem er sich wie beim Rennen am Samstag der Klasse IDM Suprsport 300 gleich noch einmal knapp durchsetzte. Waren am Vortag "nur" seine Teamkollegen bei Freudenberg KTM-PALIGO Racing, der Niederländer Ruben Bijman und der Däne Oliver Svendsen, seine Gegner, hatte er es heute zusätzlich mit dem weiteren Niederländer Dylan Czarkowski zu tun. Ihm gelang es letztendlich, das Freudenberg-Trio zu sprengen und als Dritter in Ziel zu fahren, doch den ersten Platz hatte sich im Endspurt wieder Phillip Tonn vor Ruben Bijman gesichert.
Sachsen-Racer je einmal mit klassischem Rennpech
Wie die IDM Supersport (600) trug die IDM-Top-Klasse IDM Superbike ihre beiden Rennen am heutigen Sonntag aus. Nachdem der Polesetter Florian Alt gleich zu Beginn des ersten Rennens per Highsider stürzte, sich dabei verletzte und zum zweiten nicht mehr antrat, hatte der Ukrainer Ilya Mikhalchik relativ leichtes Spiel, um beide Rennen jeweils vor dem Esten Hannes Soomer und Patrick Hobelsberger zu gewinnen. Während der Krostitzer Toni Finsterbusch jeweils Vierter wurde, schafften es Max Enderlein aus Hohenstein-Ernstthal und Kevin Orgis aus Arnsdorf nur jeweils einmal in die Punkte. Im ersten Lauf hatte Kevin Orgis einen sicheren Top-10-Platz vor Augen, doch in der berüchtigten Geert-Timmer-Bocht, der letzten Schikane vorm Ziel, schoss ihn ein übereifriger Fahrer wenig nachvollziehbar einfach ab. Obwohl sich der Mittelsachse schnell wieder aufrappelte, kam er nur als 16. und somit knapp außerhalb der Punkteränge ins Ziel. Auch durch Kevin Orgis' Pech, durfte sich Max Enderlein über den zwölften Platz freuen. Das zweite Rennen musste der Karl-May-Städter mit einem technischen Problem vorzeitig aufgeben. Dafür übernahm Kevin Orgis quasi Max Enderleins zwölften Platz vom ersten Lauf.
Schweizer und Schleizer siegen gemeinsam
Das Sonntags-(Haupt-)Rennen der Sidecar-WM mit integrierter IDM-Wertung war weit weniger spannend als das Sprintrennen tags zuvor. Beim heutigen setzten sich der Schweizer Markus Schlosser und sein Schleizer Beifahrer Luca Schmidt von Beginn an an die Spitze und gaben diese nicht mehr ab. Wenngleich die Sieger vom Samstag, das britisch-französische Duo Harry Payne/Kevin Rousseau, gegen Ende noch einmal aufkamen, konnten sie die Vortagszweiten nicht mehr ernsthaft gefährden. Dritte wurden diesmal der heimstarke Niederländer Bennie Streuer mit dem Deutschen Kevin Kölsch im Boot.
Das Sachsenteam Lennard Göttlich/Lucas Krieg aus Eibau bzw. Hohenstein-Ernstthal traten nach einem Trainingsunfall am Samstag bereits vorzeitig die Heimreise an.
Junge Renn-Lady heizte den Jungs tüchtig ein
Beim Samstagsrennen des Northern Talent Cup (NTC) wurde der Lichtenauer Richard Irmscher durch eine Drei-Sekunden-Strafe nur Vierter statt Zweiter. Wenngleich er auch heute in der wesentlich umfangreicheren Spitzengruppe mitfahren konnte, ging es ihm weit weniger flüssig von der Hand, was Rang neun am Gruppenende zur Folge hatte. Besser machte es der Plauener Ben Wiegner mit Platz sieben und noch besser die NTC-Debütantin Anina Urlaß aus Hohndorf bei Stollberg. Sie wurde nach Platz sieben gestern diesmal Fünfte. Dabei lag für sie sogar ein Podestplatz in Reichweite, doch den verspielte sie bei einem etwas optimistischen und missratenen Manöver gegen Fynn Kratochwil aus Mühlhausen. Auch der Dirk-Heidolf-Schützling musste sich bei zu diesem Wochenende gedulden, denn auch er konnte erst nach seinem 14. Geburtstag mitmachen. Und wie! Nach dem Racing-Techtelmechtel mit Anina Urlaß raste er als Dritter über den Zielstrich und somit sogleich aufs Podest.
Vorschlussrunde mit eingebautem Finale
Der sechste und somit vorletzte IDM-Lauf des Jahres geht in knapp zwei Wochen vom 30. August bis zum 1. September auf dem Nürburgring über die Bühne. Dabei werden die NTC-ler bereits ihre finalen Rennen 2024 austragen.
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