Nato-Generalsekretär gibt sich nach Trumps Wahlsieg gelassen

US-Wahl In seiner ersten Amtszeit drohte Trump mit einem Rückzug der USA aus der Nato. Müssen sich die Alliierten nun erneut warm anziehen? Der Generalsekretär gibt sich entspannt und verweist auf Erfolge.

Brüssel. 

Nato-Generalsekretär Mark Rutte sieht kein Grund, warum sich die USA in der zweiten Präsidentschaft von Donald Trump aus dem Verteidigungsbündnis zurückziehen sollten. "Durch die Nato haben die USA 31 Freunde und Verbündete, die dazu beitragen, die Interessen der USA zu fördern, die amerikanische Macht zu vervielfachen und die Sicherheit der Amerikaner zu gewährleisten", ließ der frühere niederländische Regierungschef nach dem Wahlsieg des Republikaners mitteilen. 

Zusammen repräsentierten die Bündnispartner die Hälfte der wirtschaftlichen und militärischen Stärke der Welt. Durch die Zusammenarbeit in der Nato trage man dazu bei, Aggressionen abzuschrecken, die kollektive Sicherheit zu schützen und die Wirtschaft zu unterstützen.

Mit Blick auf Trumps erste Amtszeit erklärte Rutte, diese haben einen Wendepunkt bei den Verteidigungsausgaben in Europa dargestellt, die transatlantische Lastenverteilung verbessert und die Fähigkeiten der Allianz gestärkt. Wenn Trump nun am 20. Januar erneut ins Amt komme, werde er eine stärkere, größere und geeintere Allianz vorfinden. "Zwei Drittel der Verbündeten geben nun mindestens 2 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung aus und die Verteidigungsausgaben und -produktion steigen in der gesamten Allianz weiter an", betonte Rutte mit Blick auf das Zwei-Prozent-Ziel der Nato.

Im Verteidigungsbündnis hätten die meisten Mitgliedstaaten einen Wahlsieg von Kamala Harris bevorzugt. Äußerungen Trumps hatten in der Vergangenheit Zweifel daran geweckt, ob die USA unter seiner Führung uneingeschränkt zur Beistandsverpflichtung stehen würden. Bereits in seiner Amtszeit von 2017 bis 2021 hatte Trump immer wieder über die seiner Ansicht nach zu niedrigen Verteidigungsausgaben von europäischen Alliierten gewettert und zeitweise sogar mit einem Austritt der USA aus dem Bündnis gedroht.



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