Motorräder fliegen wieder unterm Hallendach

MOTORSPORT Dominique Thury kehrte beim Supercross Stuttgart nach Deutschland zurück

Stuttgart. 

Stuttgart. Mit dem 39. Int. ADAC Supercross Stuttgart begann am gestrigen Freitagabend die kurze und leider nur noch zweiteilige deutsche Indoor-Cross-Saison 2023/2024. Am zweiten Januar-Wochenende folgt Dortmund, das war es dann leider schon wieder. Längst vorbei sind die Zeiten, in denen noch in München sowie in Chemnitz gefahren wurde. Während in der Olympiahalle der bayrischen Landeshauptstadt 2016 das letzte Supercross zur Austragung kam, wurde in Chemnitz nach der Veranstaltung 2019 in Chemnitz, unabhängig von Corona und nicht ganz nachvollziehbar, der Stecker gezogen. Trotz dass es sich beim Chemnitzer Supercross um die einzige echte internationale Veranstaltung mit Deutschland-weiter Aufmerksamkeit handelte und alljährlich über 10.000 Fans anlockte, scheint eine Wiederaufnahme in weiter Ferne. Zum einen okkupieren die Chemnitzer Basketballer die Messe Chemnitz regelmäßig, zum anderen war die Unterstützung durch die Stadt seit eh und je eher dürftig.

Wieder keine Finalteilnahme

 

In der Stuttgarter Hanns-Martin-Schleyer-Halle gibt es nun an diesem Wochenende auch ein Wiedersehen mit der einstigen Chemnitzer Galionsfigur Dominique Thury. 2001 verlegte der Schneeberger seinen Lebensmittelpunkt in die USA, um sich als Moto- bzw. Supercrosser weiter zu entwickeln. Das gelang offenkundig aber nicht in gewünschtem Ausmaß, denn wie bei seinem deutschen Gastspiel im Vorjahr verpasste der inzwischen 30-Jährige den Einzug ins Finale der etwas Hubraum-schwächeren Klasse SX2. Als Dritter des Hoffnungslaufes aller nicht direkt fürs Finale qualifizierten Fahrer schrammte er zwar nur knapp am Finaleinzug vorbei, doch war dies nur ein schwacher Trost. "Am Waschbrett habe ich zu viel Zeit verloren und bin im Grunde genommen einfach zu langsam gewesen", konstatierte Dominique Thury anschließend.

Franzosenschwemme hält an

 

Der erste der beiden Stuttgarter SX-Abende war im Wesentlichen wieder eine französische Angelegenheit. In der Top-Klasse SX1 waren von den zwölf Finalisten acht Franzosen. Und diese machten die Podestplätze auch noch unter sich aus. Es gewann Gregory Aranda vor Cedric Soubeyras und Thomas Ramette. Erst hinter Charles Lefrancois und Adrien Escoffier folgte mit dem US-Amerikaner Ryan Breece, einst Gesamtsieger in Chemnitz, der erste Nicht-Gallier. Von den drei am Start befindlichen Deutschen hatte nur der Erfurter Paul Haberland das Format eines konkurrenzfähigen Supercrossers, doch wurde der Thüringer im Hoffnungslauf unsanft aus dem Rennen gekickt und musste verletzt aufgeben.

Zwei Deutsche im Finale

 

In der SX2 waren "nur" die Hälfte der Finalteilnehmer Franzosen, doch auch hier belegten diese die vordersten Plätze. Es gewann Maxime Desprey vor Calvin Fonvieille. Dritter wurde der US-Amerikaner Brandon Ray. Mit Nico Koch aus Braunschweig und dem Lokalmatador Paul Bloy aus Biberach schafften zwei der 13 deutschen SX2-Piloten den Einzug ins Tagesfinale und belegten in diesem die beachtlichen Plätze sechs und neun.

Heute Abend kommt es zur "Nacht der Revanche", bei der die begehrten Supercross-Titel "König von Stuttgart" (SX1) und "Prinz von Stuttgart" (SX2) vergeben werden. Die Kampfhandlungen können im Livestream via https://www.supercross-stuttgart.de/livestream verfolgt werden.

 



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