Das fünfte von sieben Rennwochenenden des ADAC GT Masters, gleichzeitig das letzte vor jenem vom 23. bis 25. September auf dem Sachsenring, ging an diesem Wochenende auf dem Lausitzring über die Bühne. Dabei feierte der einzige sächsische Vertreter in der Int. Deutschen GT Meisterschaft, der Dresdner Maximilian Paul, am Samstag als Dritter seinen ersten Podestplatz. Auf regennasser Strecke hatte der 22-Jährige vom eigenen Team Paul Motorsport den Lamborghini Huracán GT3 EVO im Qualifying zunächst auf den dritten Startplatz gestellt.
Gute Ausgangsposition zurückgeholt
Gleich beim Start zum einstündigen Rennen mit obligatorischem Fahrerwechsel hatte er eine Position verloren und den knapp 600 PS starken Boliden bei Rennmitte auf Platz vier liegend an seinen italienischen Teamkollegen Marco Mapelli übergeben. Der Lamborghini-Werksfahrer schnappte sich sechs Runden vor Schluss den bis dahin Drittplatzierten und machte damit den ersten Podestplatz für Maximilian Paul und dessen T3-Motorsport-Nachfolge-Team aus Radebeul perfekt.
"Ich bin schon viel hier gefahren, aber in der Serie gibt es so viele gute Fahrer und ein so hohes Niveau, dass meine gute Streckenkenntnis da eher irrelevant ist", sagte Maximilian Paul anschließend und führte des Weiteren aus: "Ich denke, dass die gesamte Crew sowie Marco und ich einen sehr guten Job gemacht haben. Wichtig war, dass jetzt endlich einmal alles zusammengepasst hat und wir keinerlei Fehler gemacht haben."
Nachdem Maximilian Paul schon 2020, in seinem zweiten Jahr im ADAC GT Masters, auf dem Lausitzring mit Platz zwei im Qualifying groß auftrumpfen konnte, meinte er nun zu dem von ihm an gleicher Stelle heraus gefahrenen dritten Startplatz: "Ich freue mich natürlich und bin auch stolz, dass ich den dritten Startplatz als Basis für diesen Erfolg herausgefahren habe. Ich würde mich zwar immer noch als Lehrling einschätzen, aber ich freue mich auch, auf einem Level mit dem Lambo-Werksfahrer zu sein."
So oder so ähnlich sieht das auch Marco Mapelli, der nach der Sektdusche Maximilian Paul mit folgenden Worten lobte" "Max macht einen wirklich guten Job. Ich habe ihn 2021 auf dem Sachsenring kennengelernt, wo wir das erste Mal zusammengefahren sind. Ich habe gleich gesehen, dass er ein sehr talentierter Rennfahrer ist. Zu Beginn dieser Saison mussten wir stark kämpfen, um unser Paket zu verbessern. Sein Speed war schon immer da, aber wir haben viel mit den Ingenieuren gearbeitet, um das Auto zu verbessern und das Potenzial besser auszunützen. Auch ich denke, dass wir einen guten Job gemacht haben, wie wir heute sehen konnten."
Das Regenrennen gewannen Christian Engelhardt/Ayhancan Güven aus Starnberg bzw. der Türkei in einem Porsche 911 GT3 R vom Team Joos Sportwagentechnik. Zweite wurden der Spanier Albert Costa Balboa und der Brite Jack Aitken, ebenfalls in einem Lamborghini Huracán GT3 EVO, jedoch vom Team Emil Frey Racing.
Auch am Sonntag stark
Am Sonntag war dann die Reihe gemäß Reglement an Marco Mapelli, das Qualifying um die Startplätze zu bestreiten. Bei der vom Regen beeinträchtigten Reifenlotterie zog der Italiener ein eher schlechtes Los und schaffte nur die 20. Zeit von 22 Startern. Von da aus zeigten erst Marco Mapelli und nach dem Fahrerwechsel auch Maximilian Paul eine sensationelle Aufholjagd und fuhren als Sechste ins Ziel. Nach einer nachträglichen Strafe für das unmittelbar vor ihnen platzierte Team, wurde daraus letztendlich sogar Rang fünf. Damit gewann Maximilian Paul, wie am Vortag, die Junior-Wertung. Mit den guten Ergebnissen vom Lausitzring kletterten sie in der Tabelle auf Rang 15.
Das in der Schlussphase ziemlich chaotische Sonntagsrennen gewannen Tim Zimmermann/Christopher Mies aus Langenargen bzw. Heiligenhaus in einem Audi R8 LMS evo II GT3. Bei diesmal trockenen Bedingungen kamen Albert Costa Balboa und Jack Aitken wieder auf den zweiten Platz. Dritte wurden der Schweizer Raffaele Marciello und der Spanier Daniel Juncadella in einem Mercedes-AMG GT3 des Teams Mann-Filter Team Landgraf.
Wie eingangs erwähnt, steht als Nächstes und zugleich vorletztes Saison-Rennen der Sachsenring auf dem Programm. Zu seinem nächsten Heimrennen meint Maximilian Paul: "Für den Sachsenring bin ich auch zuversichtlich, doch wissen wir, dass das Feld sehr eng beieinander ist und sich immer schnell etwas ändern kann. Deswegen werden wir versuchen, das Paket beizubehalten bzw. weiter zu verbessern und auch dort fehlerfreie Rennen zu fahren."
Saison biegt auf dem Sachsenring auf die Zielgerade ein
Die Rennen im Süden Brandenburgs verfolgten insgesamt 21.500 Besucher live vor Ort, was ein neuer Bestwert für ein Event des ADAC GT Masters auf dem Lausitzring darstellt. Das hofft man nun auch für den 23. bis 25. September auf dem Sachsenring.