Inzell. Viele deutsche Rennen zu Motorrad-Weltmeisterschaften sind im Osten der Republik angesiedelt. Allen voran der Motorrad Grand Prix von Deutschland, der seit 1998 (dank Corona nur) fast ohne Unterbrechung auf dem Sachsenring angesiedelt ist.
Deutschland als Motorsport-Hotspot: Internationale Wettbewerbe
Ebenso ist Teutschenthal bei Halle/Saale regelmäßiger Gastgeber der Motocross-Weltmeisterschaft, wie auch Riesa für die SuperEnduro-WM. Wann immer in den letzten über 30 Jahren die (herkömmliche) Enduro-WM in Deutschland Station machte, kam diese nach Zschopau. Genauso verhält es sich mit der Hard-Enduro-WM, die unweit von Zschopau in Griesbach die Fans in ihren Bann zieht. In Sachen Bahnsport wurde der Speedway Grand Prix von Deutschland die letzten Jahre in Teterow in Mecklenburg-Vorpommern ausgetragen. Beim Eisspeedway gab es sehr viele Jahre die beiden Austragungsort Berlin (bis hier von behördlicher Seite nicht nach vollziehbar und mit fadenscheinigen Argumentation für dieses Jahr der Stecker gezogen wurde) und Inzell. Das Alpendorf beherbergte als West-Ausnahme die weltbesten Spike-Ritter 1967 das erste Mal und seit dem regelmäßig.
Deutsche mit erhöhten Chancen
Wegen der Sanktionen ohne regelmäßige fünf meist übermächtige Kurvenflitzer aus der Russischen Föderation blieb auch in diesem Jahr Fahrern anderer Nationen mehr Luft zum atmen. Und das noch schönere daran war, dass ursprünglich gleich mehrere deutsche Fahrer (alle aus Bayern) mit Chancen auf die vorderen Plätze dabei waren. Doch nachdem sich der mehrfache Medaillengewinner bei der Eisspeedway-Europameisterschaft, Luca Bauer, nach einem eigentlich harmlosen Trainingssturz am Freitag schweren Herzens aus dem Line up verabschieden musste, erwischte es am ersten Renntag schon in seinem vierten Lauf den Ex-Vizeweltmeister Johann Weber. Der "Eishans" war nach eine üblen Sturz ebenfalls außer Gefecht.
Triumph auf Speedway: Deutscher Sieger vor begeistertem Publikum
Die deutsche Fahne hielt danach vor allem Max Niedermaier hoch. Am Samstagabend zog der Edlinger am Tag seines 36. Geburtstages nach 20 Vorläufen (fünf pro Fahrer mit wechselnden Feld-Zusammenstellungen) locker ins Finale ein. In diesem zog er auf den letzten Metern noch am Weltmeister der letzten beiden Jahre, dem Schwede Martin Haarahiltunen vorbei und triumphierte unter dem frenetischen Jubel der mit 5.600 Fans ausverkauften Max-Aicher-Arena. Hinter Haarahiltunen belegten die beiden Finnen Heikki Huusko (im richtigen Leben Lead Design Ingenieur im Toyota Gazoo WRC Team aus der Rallye-Weltmeisterschaft) und Aki Ala-Riihimäki die Plätze drei und vier. Zweitbester Deutscher wurde Markus Jell aus Altfraunhofen auf Rang sechs. Hans Weber aus Valley wurde auf Grund der bis zu seinem Sturz eingefahrenen Punkte als Zehnter gewertet.
Sächsin feierte in Bayern Geburtstag
Am Sonntag gab es in Inzell ein weiteres Geburtstagskind, diesmal allerdings auf den erstmals auch am Finaltag bis auf den letzten Platz gefüllten Zuschauerplätzen. So wurde Frau Pester aus Aue per Stadionsprecher beglückwünscht. Im Finale trafen die gleichen Fahrer wie am Samstag aufeinander. Diesmal hatte allerdings Aki Ala-Riihimäki mit einer revolutionären Neukonstruktion unterm Hintern das bessere Ende für sich. Hinter dem bisher eher mäßig erfolgreichen Premieren-Grand-Prix-Sieger landeten Martin Haarhiltunen und Heikki Huusko erneut auf den Plätzen zwei und drei. Ergo blieb für unseren Max Niedermaier nur der vierte Platz. Markus Jell wurde diesmal Achter. Die nächsten und letzten beiden Saisonrennen finden am 6. und 7. April im niederländischen Heerenveen statt.
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