Wo Alleinerziehende nicht allein dastehen

Alltagshelden Der Familienverein für Groß und Klein ist seit 17 Jahren Ansprechpartner und Vermittler

Chemnitz. 

Chemnitz. Alleinerziehende stehen oft vor vielfältigen Herausforderungen, sei es in finanzieller, emotionaler oder logistischer Hinsicht. In vielen Fällen bröckelt mit der alleinigen Erziehung der Kinder auch der soziale Anschluss, was durch die Corona-Pandemie noch verstärkt wurde. "Vergesst mir die Alleinerziehenden nicht", mahnte damals Jacqueline Hofmann, die 2006 aus einer Elterninitiative heraus den Familienverein für Groß und Klein e.V. gründete. Seitdem setzt sich der Verein nicht nur Alleinerziehende, sondern insbesondere im Bereich der Familienbildung ein.

So können Eltern gemeinsam mit ihren Kindern beispielsweise von Dienstag bis Donnerstag im Zwergenclub vorbeikommen - ohne Anmeldung. Jacqueline Hofmann weiß aber: "Alleinerziehende sind nicht so einfach zu erreichen wie Familien. Oftmals fehlt es einfach an einer helfenden Hand und somit an Zeit." Um den eingebundenen Mamas und Papas den Zugang zu erleichtern, gibt es im Verein zum Beispiel das Format "Spätschicht". "Wenn die Kinder abends schlafen, geht das denken los. Dann brauchen die alleinerziehenden Mamas und Papas manchmal einen Rat oder lediglich ein offenes Ohr", weiß Jaqueline Hofmann.

 

Feste Treffs auch in Schneeberg und Freiberg

 

Das abendliche Gesprächsangebot ist Teil des vom Land geförderten Projektes "ALISA - Alleinerziehend in Sachsen". Der Familienverein ist dabei seit Anfang des Jahres einer von sachsenweit drei Kontaktstellen, die regionale Netzwerke koordinieren. Aktuell gibt es neben Chemnitz auch in Schneeberg und Freiberg feste Treffs. Im Rahmen des Projektes werden außerdem Online-Vorträge zu verschiedensten Themen angeboten. "Regeln und Grenzen" stehen am 20. September auf dem Programm. Daneben gibt es kostenfreie Aktivtage und Ausflüge, zum Beispiel Städteführungen für Kinder oder Ausflüge in den Sonnenlandpark.

"Unser Ziel ist es, dass die Alleinerziehenden außerhalb des Vereins ihre Netzwerke bilden und Unterstützungsangebote finden", erklärt die Jacqueline Hofmann. Außerdem hofft sie auf eine Fortsetzung des Modellprojektes ALISA, das vorerst bis 2024 läuft. "Wir brauchen mehr solcher niedrigschwelligen Angebote und vor allem feste Stellen. Zu viel wird ehrenamtlich gestemmt." Mehr zum Verein unter www.familienverein-chemnitz.de.



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