Update zur Drogenrazzia in Chemnitzer Innenstadt: Flüchtiger festgenommen

Blaulicht Acht Stunden waren Polizisten im Gebiet unterwegs

Chemnitz. 

Chemnitz. Abermals führte die Polizeidirektion Chemnitz am gestrigen Tag mit insgesamt 64 Einsatzkräften eine Komplexkontrolle in der Innenstadt zur Bekämpfung der Straßen- und Betäubungsmittelkriminalität durch. Erneut stellten die Polizisten dabei eine Reihe von Betäubungsmittelverstößen fest. Zudem konnte ein seit Mitte Oktober 2023 flüchtiger 29-jähriger Mann bei einer Personenkontrolle vorläufig festgenommen werden, da unter anderem gegen ihn wegen fahrlässiger Tötung ermittelt wird.

19-Jähriger bedrohte Polizisten

Gegen 14.15 Uhr fanden Beamte im Bereich Am Wall bei der Kontrolle einer sechsköpfigen Personengruppe eine Zigarettenschachtel am Boden, in der sich ein Haschischblock von zirka 27 Gramm befand. Zugeordnet werden konnte der Betäubungsmittelfund niemandem der Kontrollierten. Allerdings machte sich gegen einen 19-Jährigen aus der Gruppe eine Anzeige notwendig. Der gebürtige Italiener hatte während der polizeilichen Maßnahme einen Polizisten bedroht. Er wurde letztlich mit einem Platzverweis belegt.

Weitere Betäubungsmittelfunde

Keine 20 Minuten später rückten vier Männer (24, 28, 29, 31) in der Bretgasse in den Fokus der Polizei. Der folgenden Personenkontrolle wollte sich der 29-Jährige durch Flucht entziehen. Er konnte jedoch rasch durch Einsatzkräfte gestellt werden. Der 24-jährige Algerier hatte zwölf Konsumeinheiten Cannabis bei sich, der 28-jährige Libyer acht Cliptütchen mit Marihuana sowie zehn Gramm Cannabis, der 29-jährige Algerier elf Cliptütchen mit Cannabis und der 31-jährige Marokkaner war im Besitz von zehn Cliptütchen mit Cannabis sowie einem Cliptütchen mit Haschisch.

Flüchtiger Mann wurde festgenommen

Bei den Identitätsfeststellungen aufgrund der Betäubungsmittelverstöße stellte sich zudem heraus, dass der 29-Jährige zur Festnahme durch die hiesige Staatsanwaltschaft ausgeschrieben war. Es handelt sich bei ihm um einen der drei gesuchten Männer, die am 10. Oktober 2023 im Vorfeld eines tödlichen Verkehrsunfalls in der Bahnhofstraße mit dem dabei verstorbenen 20-Jährigen in Streit geraten waren (siehe Medieninformation Nr. 459 der Polizeidirektion Chemnitz vom 10.10.2023). Der algerische Beschuldigte wurde in Gewahrsam genommen und soll am heutigen Tag auf Antrag der Chemnitzer Staatsanwaltschaft einem Ermittlungsrichter am Amtsgericht Chemnitz vorgeführt werden.

Rauschgiftspürhunde im Einsatz

Parallel zu den Personenkontrollen suchten Diensthundeführer mit ihren Rauschgiftspürhunden einige Bereiche in der Innenstadt nach versteckten Drogendepots ab. Gegen 19.30 Uhr fand einer der Diensthunde der Polizeidirektion Chemnitz am Johannisplatz eine Tüte, in der sich wiederum 23 Cliptütchen mit Marihuana befanden.

Zwölf Ermittlungsverfahren und vier Strafanzeigen

Im Ergebnis des achtstündigen Einsatzes leiteten die Beamten zwölf Ermittlungsverfahren wegen unerlaubten Besitzes oder Handels mit Betäubungsmitteln ein. Weitere vier Strafanzeigen fertigten sie wegen der erwähnten Bedrohung eines Polizisten, Ladendiebstahls und Beleidigung. Die sichergestellten Drogen werden nach Abschluss der jeweiligen Ermittlungsverfahren vernichtet.

Update

Im Rahmen der weiter fortgeführten Ermittlungen der Chemnitzer Verkehrspolizeiinspektion und der Kriminalpolizeiinspektion ließ sich der dringende Tatverdacht gegen den 29-Jährigen nicht erhärten. Er wurde somit nicht einem Ermittlungsrichter am hiesigen Amtsgericht vorgeführt, sondern am Freitagvormittag aus dem Gewahrsam entlassen.

 



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